Eine aktuelle Studie der Management-Beratung AT-Kearney will ein hohes strategisches Potenzial im „Cloud Computing“ erkennen.
Denn durch die virtuelle Nutzung von Software, Speicher, Rechenleistung und IT-Infrastrukturen über das Internet könnten Unternehmen bis zu 25 Prozent ihrer IT-Kosten einsparen. Dennoch sei das so genannte „Cloud Computing“ bisher nur bei 10 Prozent der Unternehmen fester Bestandteil der IT-Strategie. Als wesentliche Gründe für den zögerlichen Umgang mit „Cloud Computing“ nannten die Befragten IT-Manager Sicherheitsbedenken, Kontrollverlust und fehlende Angebotstransparenz. Den befragten IT-Managern zu Folge sind die wesentlichen Barrieren für einen systematischen Einsatz von „Cloud Computing“ in den Unternehmen das fehlende Vertrauen in die Daten-Sicherheit, die Unvereinbarkeit mit unternehmensinternen IT-Vorschriften (Compliance) sowie die Befürchtung, bei der umfassenden Nutzung externer Dienstleister die Kontrolle über den IT-Prozess zu verlieren. Als weiteres Manko wird in den IT-Organisationen die fehlende Transparenz vor allem in Bezug auf die IT-Kosten pro IT-Service genannt – eine Grundvoraussetzung zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit einer Verlagerung von Services in das Internet. Ganz besonders für geschäftskritische Applikationen wie beispielsweise für die Bereiche Billing, Forschung und Entwicklung sowie Produktion räumen die befragten IT-Manager „Cloud Computing“-Services sowohl mittelfristig als auch in den nächsten fünf Jahren nur ein geringes Realisierungspotenzial ein.
Eine hohe Relevanz wird dagegen in den Bereichen CRM, ERP, E-Mail und Video Conferencing sowie Callcenter-Lösungen gesehen. Vor allem die virtuelle Nutzung von IT-Infrastrukturen, Infrastructure-as-a-Service, wird demnach in den kommenden Jahren enorm an Bedeutung gewinnen und die Geschäftsmodelle vieler IT-Dienstleister in Bedrängnis bringen. „Sollte ‚Cloud Computing‘ – insbesondere im IT-Infrastrukturbereich – an Akzeptanz gewinnen, wird sich der bereits jetzt schon intensive Konsolidierungsprozess der IT-Dienstleistungsindustrie weiter verschärfen, denn nur Anbieter mit den niedrigsten Stückkosten werden überleben, und das sind die großen Player mit Zugang zu Technologie und billiger Energie“, prognostiziert Holger Röder, Partner und Leiter des Bereichs IT-Strategieberatung von AT Kearney. In der Studie von AT Kearney wurden mehr als 50 IT-Manager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.