Rund 800.000 Haushalte (+70.000) werden in Deutschland Ende 2012 an Glasfasernetze mindestens bis zum Gebäudekeller angeschlossen sein. Das bedeutet insgesamt ein marginales Wachstum. Das Gesamtdatenvolumen des Breitband-Internetverkehrs im Festnetz nimmt um rund 13 Prozent auf 4,4 Milliarden Gigabyte zu. Das aus Mobilfunknetzen pro Nutzer abgehende Datenübertragungsvolumen steigt um 33 Prozent auf 196 Megabyte (ohne LTE).
2012 werden die Datendienste fast zwei Drittel der Non-Voice-Umsätze im Mobilfunk ausmachen. Neue Höchstwerte gebe es auch bei der Anzahl von SIM-Karten und verschickter SMS zu vermelden – und das trotz Ausbuchungen bei den Kundenbeständen und der Konkurrenz durch Messenger-Dienste, erläutert Gerpott. Ende 2012 werde es rund 115,1 Millionen SIM-Karten geben (2011: 114,1 Millionen). Täglich werden in diesem Jahr rund 157,2 Millionen SMS (2011: 147,8 Millionen; + 6,4 Prozent) verschickt. »Aber auch miteinander telefoniert wird in Deutschland mehr denn je: insgesamt 949 Millionen Minuten täglich«, ergänzt Gerpott.
VATM-Präsident Gerd Eickers bewertet die Wettbewerbssituation auf dem deutschen TK-Markt insgesamt als recht positiv – vor allem für die Verbraucher. Die Ergebnisse der Studie verdeutlichten jedoch erneut, dass der Wettbewerb immer noch einer effizienten Regulierung bedürfe. »Die Telekom ist im Festnetzbereich weiterhin dominierend. 15 Jahre nach der vollständigen Liberalisierung wird die Telekom alleine in diesem Bereich trotz Umsatzeinbußen mit 43,7 Prozent Gesamtumsatzanteil fast genauso viel umsetzen wie alle alternativen Festnetz-Carrier mit 43,9 Prozent zusammen«, so Eickers. Im Bereich Breitband beherrscht die Telekom auch Ende 2012 mit rund 45 Prozent Endkunden-Anteil deutlich den Markt.
Weiterhin bestehen bleibe zudem die Abhängigkeit der Wettbewerber von den Vorprodukten der Telekom Deutschland, die überwiegend auf die Anschlussnetze bis zum Haus der Telekom aus Monopolzeiten zurückgreifen müssen. »Je nach Einstiegsangebot für den Endkunden müssen die Wettbewerber pro Euro Umsatz bis zu 65 Cent an die Telekom zahlen«, so Gerpott. »Durch die monatliche Miete für die Teilnehmeranschlussleitung – TAL –, die die Wettbewerber an den Ex-Monopolisten in Höhe von 10,08 Euro zahlen müssen, tragen wir trotz aller sachlichen Gegenargumente hinsichtlich der Höhe des Entgeltes weiterhin erheblich zum Umsatz der Telekom in diesem Bereich bei«, unterstreicht VATM-Mann Eickers.
Hohe TAL-Preise verzerrten zudem den Wettbewerb gegenüber den Kabelnetzbetreibern, die keine Vorleistungen bezahlen müssen und vorrangig in bereits gut versorgten Gebieten ihre Netze optimierten. Ihr Koaxialkabelanschlussnetz wurde noch zu Bundespost-Monopolzeiten bezahlt. Der VATM-Präsident appellierte, die Preise zumindest an den europäischen Durchschnitt in Höhe von 8,62 Euro anzupassen. »Wir wollen Investitionskosten in den Ausbau moderner Infrastruktur lenken anstatt in abgeschriebene Kupferleitungen«.