Nachdem die Bundesnetzagentur ihre Zustimmung zum Einsatz der Vectoring-Technologie im Nahbereich der Telekom-Hauptverteiler gegeben hat, beklagen die Wettbewerber ein Ausbaumonopol für den ehemaligen Staatskonzern.
Mit ihrer Entscheidung pro Vectoring im Nahbereich der knapp 8.000 Telekom-Hauptverteiler hat die Bundesnetzagentur für Verstimmung bei den Wettbewerbern des TK-Konzerns gesorgt. Es sei einer »schwarzer Tag für den zukunftsfähigen, nachhaltigen Glasfaserausbau in Deutschland«, hieß es bei Breko, Buglas und VATM.
Die Verbände fürchten, die Telekom habe sich ein weitgehendes Ausbaumonopol gesichert. Mit ihrer Investitionszusage habe sie sich von der Regulierung freikaufen können, so die Kritik. Man selbst hätte sich einen besseren Zugang zu den Kabelkanälen des Ex-Monopolisten gewünscht und einfachere Möglichkeiten, dessen »Quasi-Exklusiv-Ausbau« abzuwehren. Denn beim Vectoring hat ein einziger Anbieter die Kontrolle über alle Einzelleitungen - prinzipiell können das zwar auch Telekom-Konkurrenten sein, allerdings müssen sich diese qualifizieren, indem sie sich in einem Gebiet stärker als die Telekom bei der Erschließung engagiert haben. Bislang fehle es aber an einer validen Datenbasis, um festzustellen, ob man tatsächlich 33 Prozentpunkte mehr Kabelverzweiger als die Telekom erschlossen habe und einen Nahbereich selbst ausbauen dürfe, bemängeln Breko, Buglas und VATM.
Von einem »Supertag für Deutschland« sprach dagegen Niek Jan van Damme, Sprecher der Telekom-Geschäftsführung, nach der Entscheidung der Bundesnetzagentur. Er ist sich wie die Behörde sicher, nun das Ausbauziel der Bundesregierung – schnelles Internet mit mindestens 50 MBit pro Sekunde für ganz Deutschland bis 2018 – erreichen zu können. Genau das bezweifeln die Verbände der Wettbewerber aber. Sie fürchten nicht nur, dass das Ziel verfehlt, sondern auch dass der weitere Ausbau von Gigabit-Netzen stockt.