Das sagen die Experten

Trends für die IT-Welt

12. Februar 2019, 11:33 Uhr | Axel Pomper
© slimlukas | Shutterstock

Das neue Jahr geht mit zahlreichen Veränderungen in unserer schnelllebigen Arbeitswelt einher. funkschau lässt Experten verschiedener Unternehmen zu den Trends für die IT-Welt zu Wort kommen.

Horst Kuhn, Head of Network Solutions bei BT Germany
Horst Kuhn, Head of Network Solutions bei BT Germany
© BT Germany

BT: Das Jahr von SD-WAN

Horst Kuhn, Head of Network Solutions bei BT Germany: “2019 wird das Jahr der Software-definierten Netzwerke werden. In fast jeder größeren Netzwerk-Ausschreibung wird mittlerweile nach SD-WAN gefragt, und viele unserer Kunden planen Pilotprojekte, um Erfahrungen mit der neuen Technologie zu sammeln. Denn angesichts rasant steigenden Datenmengen durch bandbreitenhungrige Technologien wie Augmented Reality, Blockchain oder Big Data, und durch die immer stärkere Nutzung von Cloud-Anwendungen, benötigen die Unternehmen agile Netzwerke. Mit SD-WAN können wir Daten, die eine niedrige Priorität haben, über das Internet leiten, während das MPLS-Netzwerk für unternehmenskritische Anwendungen und Dienste frei bleibt. Da die Steuerung des Datenflusses von der Hardware entkoppelt wird, lassen sich Netzwerke flexibler orchestrieren, neue Funktionen können einfach hinzugefügt werden, und alle Netzwerkdienste können über ein zentrales Interface gesteuert und verwaltet werden. Dadurch wird es auch möglich, Netzwerke, die von verschiedenen Anbietern bereitgestellt werden, rund um die Welt effektiv zu administrieren. Die erhöhte Flexibilität darf natürlich nicht auf Kosten der Sicherheit gehen. Deshalb wird ein anderer wichtiger Trend mit der Einführung von SD-WAN einhergehen: Cyber Security wird auf der Prioritätenliste des CIO ganz weit oben stehen.”

 

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Frank Harter, Area Vice President DACH bei DocuSign
Frank Harter, Area Vice President DACH bei DocuSign
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DocuSign: Papier wird digital

Frank Harter, Area Vice President DACH bei DocuSign: “Dank der digitalen Transformation werden viele Geschäfts- und Kommunikationsprozesse automatisiert und digitalisiert – vom Customer Relationship Management über ERP-Lösungen bis hin zur cloud-basierten Kommunikation und Kollaboration. Nach und nach werden überholte Prozesse und Abläufe fit für das digitale Zeitalter gemacht, aber eine letzte analoge, Papier-basierte Bastion existiert weiterhin: Vertrags- und Unterschriftsprozesse. Doch das ändert sich jetzt, die elektronische Signatur macht es möglich.

Papierbasierte Vertrags- und Unterschriftsprozesse sind oft zeitraubend, teuer und ineffizient. Formulare müssen ausgedruckt, zum Empfänger geschickt und von diesem unterschrieben zurückgesendet werden. Sie beeinträchtigen die Erfahrungen von Kunden, Mitarbeitern und Partnern, insgesamt senken sie die Produktivität der Unternehmen in allen Wirtschaftszweigen nachhaltig und dauerhaft. Die Grundlage für die erfolgreiche Digitalisierung dieser Prozesse ist die elektronische Signatur. Mit ihr lassen sich Verträge schnell, sicher und rechtsgültig digital unterzeichnen.

Und auch deutsche Unternehmen haben diesen Trend erkannt. Laut einer Studie von DocuSign und PAC sind 80 Prozent der deutschen Unternehmen überzeugt, dass elektronische Signaturen relevant oder sogar sehr relevant sind, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten und papiergebundene Abläufe abzulösen. Die Technologie wird auch im nächsten Jahr zunehmend dazu führen, dass papierbasierte Prozesse endlich digital werden - der Datenaustausch ist sicherer, und die Automatisierung im Unternehmen durchgängig.“

Oliver Köth, CTO, NTT Data in Deutschland
Oliver Köth, CTO, NTT Data in Deutschland
© NTT Data

NTT Data: Die Demokratisierung von Artificial Intelligence

Oliver Köth, CTO, NTT Data in Deutschland: “2019 wird die Demokratisierung von Artificial Intelligence (AI) weiter voranschreiten; sie wird als Service in die unterschiedlichsten Unternehmensbereiche vordringen und grundsätzlich mehr Unternehmen zur Verfügung stehen. Diese sollten sich deshalb die Frage stellen, wie sie AI einsetzen, um sich von ihren Mitbewerbern abzuheben, die ebenfalls AI einsetzen werden. Es wird also wieder einmal darauf ankommen, Technologie intelligent anzuwenden.

Mitarbeiter aus allen Bereichen müssen deshalb lernen, die Möglichkeiten von AI realistisch einzuschätzen. AI kann nicht einfach an ein Team von Data Scientists „delegiert“ werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt viel mehr in interdisziplinären Teams. Gleichzeitig gilt es, die einzelnen AI-Initiativen im Unternehmen zu einer unternehmensweit koordinierten Initiative zusammenzufassen; zum Beispiel zum Aufbau eines durchgängigen Orchestration Layers über einzelnen AI-Services unterschiedlicher Hersteller hinweg.

Die AI-Algorithmen können dabei immer nur so gut arbeiten, wie die Daten es zulassen. AI benötigt saubere, aktuelle und ausreichend viele Daten. Das Sammeln und Aufbereiten von Daten wird also auch 2019 ein wichtiges Thema sein. Hier liegen die Herausforderungen nicht nur in der Sicherung der Datenqualität, sondern zunehmenden auch dem Datenschutz. Tendenziell werden die gesammelten Daten zunehmend um synthetische Daten zum Beispiel aus Simulationen ergänzt.”

Henrik Jorgensen, Country Manager DACH, Tableau Software
Henrik Jorgensen, Country Manager DACH, Tableau Software
© Tableau Software

Tableau Software: Neue Normalität im Geschäft

Henrik Jorgensen, Country Manager DACH, Tableau Software: “Ein anhaltender Trend aus dem Consumer Bereich, der 2019 verstärkt Einzug in Business-Anwendungen halten wird, ist die Interaktion in natürlicher Sprache. Sie wird den Zugang zu Anwendungen wie Datenanalysen für eine breite Nutzergruppe erheblich erleichtern und den Wandel hin zu einer datengetriebenen und digitalisierten Unternehmenskultur enorm beschleunigen. Anwender können eine Frage, die sie an ihre Daten haben, in natürlicher Sprache formulieren und eine ausformulierte Antwort erhalten. Die genaue Struktur der Daten muss ihnen dafür nicht bis ins Detail bekannt sein. So können beispielsweise auch Anwender ohne Fachkenntnisse in Data Analytics Daten mit vorgefertigten Dashboards analysieren. Sie stellen einfach eine Frage, die Daten antworten. Datenbasierte Entscheidungen werden mithilfe dieser Technologie noch mehr zur Normalität im Geschäftsalltag.“

Henning Dittmer, Senior Director DACH, Optimizely
Henning Dittmer, Senior Director DACH, Optimizely
© Optimizely

Optimizely: Personalisierung digitaler Produkte und Erlebnisse

Henning Dittmer, Senior Director DACH, Optimizely: “In der digitalen Wirtschaft wird die Personalisierung digitaler Produkte und Erlebnisse auch 2019 weiter zunehmen. Unternehmen werden deshalb verstärkt auf agile Entwicklung und digitale Experimente setzen, um im Trial-Error-Verfahren gezielt die richtigen Lösungen herauszuarbeiten.

Für Unternehmen ist das nur folgerichtig: denn so fällt es Entwicklern und Designer noch leichter, bereits während der Entwicklung digitaler Produkte kontrollierte Experimente wie A/B- oder Multivariable Tests durchzuführen.

Agile Methoden erlauben, die gesammelten Einblicke, die sie im Rahmen der Experimente erhalten, schnell in den Entwicklungsprozess aufzunehmen. So können Unternehmen digitale Produkte frühzeitig optimieren und müssen Änderungen nicht an fortgeschrittenen Versionen vornehmen. Der Vorteil: Ein schneller Marktangang; Kunden erhalten wirklich die digitalen Services und Angebote, die sie erwarten.”


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