UCC hat noch viel Luft nach oben, was auch an der Bezeichnung liegen mag. Dennoch nehmen sich immer mehr Systemhäuser des Themas an.
CRN-Interview mit Marco Kappler, Leiter Starface Academy und UCC Evangelist bei Starface
CRN: Immer mehr Unternehmen nehmen sich des Themas UCC an: Wie groß ist mittlerweile der Wettbewerb und die Durchdringung in diesem Markt – besonders für Reseller?
Kappler: UCC ist als Thema im ITK-Mainstream angekommen. Entsprechend ist auch der Wettbewerb. Von der Markt-Durchdringung her ist beim Thema UCC sicherlich noch Luft nach oben. Das liegt aber auch an dem unglücklichen Kunstbegriff. Gerade Reseller haben die Chance, in der persönlichen Ansprache ihrer Kunden qualifiziert auf das Thema UCC hinzuweisen.
CRN: Kommt die Nachfrage nach UCC-Lösungen heutzutage ausschließlich aus dem Enterprise-Umfeld oder ist der Mittelstand hier mittlerweile stärker vertreten?
Kappler: Wir sehen sehr wohl eine steigende Nachfrage aus dem Mittelstand. Im Enterprise-Umfeld steht das Thema zwar auf der Agenda und wird strategisch angegangen, aber in der Umsetzung ist der Mittelstand am Ende des Tages mutiger und erzielt mit UCC auch die größere Akzeptanz im Unternehmen
CRN: Wie gestaltet sich eine Kommunikations-Lösung heutzutage? Ist der Großteil schon Software-basiert oder greifen die meisten Kunden noch zur bewährten TK-Anlage?
Kappler: In der Regel sind moderne UCC Lösungen durchweg softwarebasiert. Die von Ihnen zitierte altbewährte TK-Anlage hat längst ausgedient. Speziell im Zusammenhang mit UCC-Funktionalitäten sehen wir ausschließlich moderne VoIP-Anlagen – als Appliance, VM-Edition und Cloud-Services wie sie Starface anbietet
CRN: Kann denn jedes deutsche Unternehmen UCC in Hinblick auf die vorhandene Netzkapazität in vollem Umfang nutzen?
Kappler: Die vorhandene Netzkapazität eines Unternehmens sollte in der Regel keine Einschränkung für den Einsatz von UCC Funktionalitäten darstellen. Zum großen Teil wird dazu ja auch das Firmen-LAN genutzt.
CRN: Erwarten Sie, dass der UCC-Markt mit der All-IP-Umstellung und den Netzausbau-Bestrebungen der Regierung noch an Fahrt gewinnt?
Kappler: Die zwangsweise All-IP-Umstellung ist der ideale Aufhänger, um mit Kunden über das Thema UCC ins Gespräch zu kommen, die bislang noch nicht darüber nachgedacht haben.
CRN: Sind heutzutage eher IT- oder TK-Reseller für den Vertrieb von UCC-Lösungen geeignet? Wo sehen Sie die Schwerpunkte?
Kappler: Eine lohnende Aufgabe ist es für beide! TK-Reseller werden gerade im Umfeld der ALL-IP-Umstellung mit ihren Kunden ins Gespräch kommen und sollten in diesem Zusammenhang das Thema UCC ansprechen. IT-Reseller können im Rahmen von Updates und Erweiterungs-/Wartungsmaßnahmen auf UCC-Möglichkeiten hinweisen, wenn der Wunsch nicht vom Kunden kommt.
CRN: Hat sich Ihrer Meinung nach der deutsche Channel schon ausreichend des Themas UCC angenommen, oder gibt es hier noch Potenzial?
Kappler: Potenzial gibt es immer! Das Thema UCC ist komplex, weil es auf den ersten Blick so schwer zu greifen ist. Wir alle haben die Aufgabe, unseren Kunden auf möglichst plastische Art und Weise den Nutzen und die Vorteile von UCC nahe zu bringen. Hier sind alle gefordert: Hersteller und Reseller gleichermaßen!