Am Rande des Mobile World Congress stellen Hersteller nicht nur ihre neuen Geräte vor, sondern müssen sich auch mit der Problematik von zu früh auf den Markt gebrachten Smartphones und Tablets auseinandersetzen.
Täglich gehen bei den Providern unzählige Beschwerden über verstopfte Mobilfunknetze ein, die nicht nur bei den Kunden für schlechte Stimmung sorgen. Daran haben aber nach Aussagen des dänischen Technologieberaters John Strand, nur bedingt die fehlenden Kapazitäten Schuld. Wie die VDI Nachrichten berichten, kritisiert der Mobilfunkspezialist die oft zu früh veröffentlichten Devices der Hersteller, die mit unausgereifter Hard- und Software für die Übersättigung der Funkverbindungen sorgen. »Die Hersteller drücken ihre Geräte in den Markt, bevor sie fertig entwickelt sind«, sagt Strand. Bedingt werden die schnellen Veröffentlichungen durch den hohen Druck der Konkurrenz. Jeder Hersteller versucht sich an die Spitze des Zuges zu setzen und erhöht damit die Fehlerquote, die letztendlich zu Lasten des Endkunden geht.
Zu dieser unausgereiften Technik zählen im Besonderen Komponenten wie beispielsweise Akkus, die überhitzen und damit das mobile Device beschädigen können. Entsprechend belastend für die Netze sind allerdings Mängel bei der Software. Hier kann es zu unnötigen Datensendungen kommen, die zu Engpässen bei den Providern führen. Der Experte John Strand spricht bei den Kundenbeschwerden von rund 70 Prozent, die den unausgereiften Geräten und damit dem steigenden Marktdruck zuzuschreiben sind. Hier sind also die Hersteller in der Pflicht, die Smartphones und Tablets nicht nur durch den Nutzer testen zu lassen, sondern auf Langzeitversuche zurückzugreifen, die sowohl Funktionalität als auch Sicherheit gewährleisten.
(Aufmacherbild: Fotolia / Scott Griessel)