Dommermuth möchte nur für eine 5G-Lizenz bieten, wenn ihm ein sogenanntes »National Roaming« zu »fairen Konditionen« zugesichert wird: »Damit es fairen Wettbewerb gibt, müssen Neueinsteiger die früheren Netzgenerationen bei Bedarf automatisch nutzen können, um so in der Aufbauphase 5G-Funklöcher zu überbrücken.«
Die Deutsche Telekom wies die Vorwürfe von Dommermuth mit scharfen Worten zurück: »Es ist die bekannte Rhetorik von jemand, der mit der Nutzung der Netze, die er kritisiert, Milliarden verdient, aber selbst Infrastrukturinvestitionen scheut wie der Teufel das Weihwasser«, sagte ein Telekom-Sprecher am Sonntag. Eine automatische Nutzung der alten Netze durch United Internet würde dem Markt Milliarden entziehen, die zum Netzaufbau dringend benötigt würden, fügte der Telekom-Sprecher hinzu.
Ein Sprecher des Konkurrenten Telefonica wehrte sich am Sonntag ebenfalls gegen den von Dommermuth erhobenen Mitnutzungsanspruch bestehender Netze. »Die Marktteilnehmer - die mit Netz und die ohne eigenes Netz - sind stark genug, um auf Augenhöhe untereinander entsprechende Zugangsverträge zu verhandeln«, sagte der Sprecher. Mit Blick auf die anstehende Vergabe der 5G-Lizenzen forderte er, auf »neue Investitionshemmnisse wie erneut hohe Lizenzkosten oder eine zusätzliche Diensteanbieterverpflichtung« zu verzichten. Nur so könne das neue Netz schnell ausgebaut werden.