AT&T-Deal geplatzt

US-Justiz stoppt T-Mobile-Übernahme

31. August 2011, 18:14 Uhr | Folker Lück
Deutsche Telekom (Bonner Firmenzentrale): Verkauf geplatzt – aber Trostpflaster für sechs Milliarden wartet. (Foto: DTAG)

Mega-Flop statt spektakulärer Übernahme: Das US-Justizministerium hat gegen den Verkauf von T-Mobile USA an AT&T Widerspruch eingelegt. Ein Zusammengehen der Telekom-Tochter mit dem US-Marktführer wird damit sehr unwahrscheinlich.

Die US-Regierung blockiert die geplante Übernahme von T-Mobile durch den US-Telefonanbieter AT&T. Das Justizministerium in Washington erklärte, das Geschäft würde den Wettbewerb behindern und die Preise steigen lassen. Der weltweit größte Netzbetreiber AT&T wollte die amerikanische Telekom-Tochter für 39 Milliarden US-Dollar übernehmen. Das Geschäft musste allerdings von den US-Kartellbehörden genehmigt werden.

Zwar verlor die T-Aktie nach Bekanntgabe rund sechs Prozent an Wert, dennoch dürfte der deutsche Carrier den gescheiterten Deal zumindest mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen: Sollte die Übernahme scheitern, erwartet die Deutsche Telekom nämlich ein beachtliches, süßes Trostpflaster. Wie zuvor vertraglich vereinbart wurde, zahlt der Netzbetreiber AT&T der Telekom in diesem Fall eine Entschädigung in Höhe von drei Milliarden Dollar in bar. Hinzu kommen weitere Leistungen, wie etwa Mobilfunkfrequenzen im Wert von zwei Milliarden Dollar sowie eine Vereinbarung zum Telefonieren in fremde Mobilfunknetze (Roaming), die etwa eine Milliarde Dollar wert sein soll.

Die Telekom hatte im März angekündigt, ihr US-Geschäft an den Branchenriesen AT&T zu verkaufen. Zusammen würden AT&T und T-Mobile über etwa 130 Millionen Mobilfunk-Kunden verfügen - rund 40 Prozent der gesamten US-Bevölkerung. Der derzeitige Marktführer Verizon zählt 100 Millionen Handy-Kunden.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Deutsche Telekom GB MWD OD14

Weitere Artikel zu T-Mobile

Matchmaker+