Einer der häufigsten Kritikpunkte an nicht terrestrischer Kommunikation ist die FAP. FAP steht für Fair-Access-Policy und beschreibt einen Mechanismus, bei dem mittels intelligenter Algorithmen sichergestellt wird, dass nicht einige wenige Benutzer die gesamte zur Verfügung stehende Bandbreites eines Dienstes belegen. Jedes bandbreitenbeschränkte Medium hat seine eigene Variante von FAP – auch die neuen Technologien wie UMTS, LTE oder Satellit. Selbst bei den klassischen terrestrischen DSL-Netzten kommt FAP zum Einsatz, da die Backbone-Leitungen nur einen Bruchteil der tatsächlich an die Kunden verkauften Anschlussgeschwindigkeiten zur Verfügung stellen können. Darin liegt auch der Grund für das häufig beobachtete Phänomen, dass gegen 18 Uhr wenn viele Menschen nach getaner Arbeit nach Hause kommen, DSL-Leitungen besonders in Ballungszentren plötzlich deutlich langsamer werden.
In diesem Zusammenhang muss mit einem weiteren Mythos aufgeräumt werden: Es gibt keine unlimitierten Internetzugänge. Der Transport eines Gigabytes Daten über das Internet kostet immer Geld – auch wenn es nur ein paar Cent sind. Wenn ein Dienst in Deutschland als „unlimitiert“ angeboten wird, so bedeutet das nur, dass der Betreiber für die Kalkulation des Preises einen Durchschnittswert aller seiner Kunden angesetzt hat. Er übernimmt damit das Risiko, dass es einige Power-User gibt, die deutlich mehr Daten konsumieren als der „normale“ Internet-Benutzer. Die ganze Diskussion zum Thema Netzneutralität fußt auf dieser Tatsache. Dass dieses Modell auch nach hinten losgehen kann sieht man zurzeit in den Vereinigten Staaten, wo nach Jahren der Freizügigkeit und der „unlimitierten“ Internet Zugänge plötzlich Datenmengen-beschränkte Zugänge Einzug halten. Hintergrund hier: Streaming-Dienste wie Hulu oder Netflix haben die Datenmenge pro User dramatisch nach oben getrieben und damit die bisherigen Kalkulationen gesprengt.