Wie E-Plus doch bei LTE mitmischen will

26. Mai 2010, 10:24 Uhr | Claudia Rayling
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Nachdem E-Plus bei der Versteigerung der begehrten 800 MHz-Frequenzen leer ausgegangen war, will der Mobilfunkbetreiber laut Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg jetzt Funkspektrum von der Konkurrenz anmieten.

Mit 500 Millionen Euro war E-Plus von allen vier Netzbetreibern am günstigsten bei der Auktion um die alten Rundfunkfrequenzen davon gekommen. Geld hatte man also gespart, aber war die Strategie auch klug? Während für die Telekom, Vodafone und Telefónica O2 der Weg geebnet ist, um LTE großflächig anzubieten, scheint der drittgrößte Mobilfunkanbieter in Deutschland sich selbst aus diesem Geschäft gedrängt zu haben.

Wollte man anfangs noch eine andere Strategie als die Rivalen verfolgen, scheint E-Plus jetzt umzudenken - und zeigt sich bereit, mit der Konkurrenz zu kooperieren. Der Plan: Man wolle Frequenzen in solchen Regionen anbieten, wo das eigene Netz keine ausreichende Abdeckung gewährleisten kann. Die ersteigerten Blöcke im GSM-Band von 1,8 GHz, im UMTS-Bereich von 2,0 GHz und bei der Frequenz um 2,6 GHz können zwar für Technologien wie Wimax oder LTE genutzt werden - allerdings dürften sie durch ihre geringe Reichweite kaum alle weißen Flecken abdecken.

Allerdings wolle man dieses Konzept nicht um jeden Preis durchboxen, erklärte CEO Thorsten Dirks. 90 Prozent der Bevölkerung könne man bereits jetzt mit mobilen Datendiensten via Edge, UMTS oder HSPA versorgen, und „für die restlichen Prozent suchen wir eine Netzwerkkooperation für den richtigen Preis".

Damit will der Konzern außerdem ein Zeichen setzen: Der Fokus aller Bemühungen läge demnach auf Deutschland - dem wichtigsten Markt außerhalb der Niederlande, wo das Mutterunternehmen KPN beheimatet ist.

Die Telekom steht derweil einer Zusammenarbeit mit E-Plus positiv gegenüber. „Wenn sie auf uns zukommen, werden wir auf jeden Fall mit ihnen reden", so Niek Jan van Damme, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG im Gespräch mit Bloomberg. Mit O2 hatte man jahrelang erfolgreich kooperiert.

 


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