Blades wachsen stark

3. Februar 2005, 0:00 Uhr |
Der G310 gehört zur Altos-Serie, mit der Acer am deutschen Markt dank intensiverer Channel-Vermarktung in Zukunft Marktanteile gewinnen will. Foto: Detewe

Blades wachsen stark. Neben einer Zunahme von Angeboten, weil neue Server-Hersteller in Europa erstmalig in Erscheinung treten oder ihr Marketing intensivieren, ist der Trend zum Blade die wichtigste Entwicklung auf dem Servermarkt.

Blades wachsen stark

Blades werden klassische Server auf die Dauer vielerorts ersetzen. Die Wachstumsraten dieses Marktes sind beeindruckend: IDC spricht von einem Stückzahl-Wachstum von 44 Prozent zwischen dem dritten Quartal 2003 und Q3/2004. In Umsätzen gerechnet, fällt das Wachstum zwar mit 22,5 Prozent etwas weniger gewaltig aus, ist aber immer noch beachtlich. IBM ist mit 31,5 Prozent umsatzbezogen Marktführer, gefolgt von HP und Sun. Dell ist neben IBM der einzige Produzent, der seinen Anteil auf nunmehr 10,1 Prozent ausbauen konnte ? der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr lag bei 0,7 Prozent. IBM geht davon aus, dass Dells Engagement im Markt die Preise kräftig unter Druck bringen wird.
Marktführer IBM bemüht sich, nicht nur Blade-Server, sondern auch entsprechende Infrastruktur zu pushen. So stellte der Hersteller zusammen mit Topspin jetzt eine Infiniband-Lösung für das Bladecenter vor. Zudem brachte IBM eine neue Powermanagement-Software und neue Modelle des Xeon-EM64T-basierenden HS20 auf den Markt, die zum Beispiel mehr Flexibilität in Bezug auf intern und extern anschließbare SCSI-Laufwerke bieten. Für Mittelständler gibt es mit Bladecenter Express und anderen Angeboten spezielle Lösungen.
HP dagegen setzt besonders auf Netzwerk- und Service-Provider und bietet für sie einen Advanced TCA Blade Server als zentralen Baustein ihrer Lösungen an, der zur Advanced Open Telecom Platform des Unternehmens gehört.
Dass sich Server und Storage in der Blade-Welt immer näher rücken zeigen zwei Beispiele: HP integriert SAN-Switches von Brocade in seine Proliant-Blade-Systeme. Auch die beiden Speicher-Spezialisten Qlogic und McData entwickeln gemeinsam Embedded-Switche für den Blade-Markt. Der Bladeserver wird also seinen eigenen Switch wohl irgendwann grundsätzlich bereits auf der Platine mitbringen.
Ein weiterer Trend auf dem deutschen Servermarkt ist eine größere Herstellervielfalt. So bietet etwa der OEM-Fertiger Tatung nunmehr seine Systeme hierzulande unter eigenem Label an. Auch Acer intensiviert derzeit seine Marketingbemühungen gerade im Mittelstand durch ein ausgebautes Partnerprogramm. Ob und inwieweit solche Player dauerhaft gegen eingeführte inländische Hersteller wie Maxdata oder Wortmann und insbesondere gegen die Direktverkaufspower von Dell gerade in diesem Markt punkten können, wird man sehen.


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