Fraport lagert IT-Geschäft an Gedas aus. Der zum VW-Konzern gehörende IT-Dienstleister Gedas hat den größten Vertrag seiner Geschichte mit einem externen Kunden geschlossen: Die Fraport AG bringt in ein mit Gedas gegründetes Joint Venture ihr Rechenzentrum und 120 Mitarbeiter ein und vergibt einen Auftrag von rund 190 Millionen Euro.
Am gestrigen Donnerstag unterzeichnete Gedas-Vorstand Axel Knobe mit dem Fraport-Management einen Gründungsvertrag zu einem neuen Unternehmen. Das Joint Venture zwischen der VW-Tochter und der Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens (Fraport) trägt den Namen Gedas Operational Services GmbH & Co. KG. Beide Firmen haben einen Anteil von 50 Prozent, die unternehmerische Führung liegt bei der Gedas Deutschland.
Die neue Gesellschaft wird das komplette Rechenzentrum einschließlich Service Desk und das Netzwerk der Fraport betreiben. 120 Mitarbeiter der Fraport wechseln zur neuen Gesellschaft. In einem Vertrag über 10 Jahre wurde der Betriebsübergang der Services mit einem Auftragsvolumen über 190 Millionen Euro festgeschrieben. Für Gedas ist dies der größte Auftrag außerhalb der Konzernmutter VW und bringt den IT-Dienstleister im Bemühen weiter, den Umsatzanteil mit externen Kunden von derzeit rund 30 Prozent zu steigern. Die derzeit rund 200 Gedas-Mitarbeiter, die in der Sparte Operational Services arbeiten, werden organisatorisch in das neue Tochterunternehmen überführt.
»Mit dieser Zusammenarbeit sichern wir die Effizienz unseres IT-Betriebs und die Zukunft der Arbeitsplätze. Wir haben uns dazu nicht ausschließlich von der Frage der Kostenoptimierung leiten lassen, sagte Fraport Finanzchef Stefan Schulte. Den Spareffekt bezifferte er in einer Größenordung von 10 bis 20 Prozent.
Angesichts des im letzten Jahr gesunkenen Umsatzvolumens mit dem Mutterkonzern VW sieht Gedas-Chef Axel Knobe im externen Markt »sehr große Wachstumspotenziale«. Man werde dort entsprechende Chancen in von Gedas adressierten Schlüsselmärkten (Automotiv, Logistik) nützen. Aber auch beim Hauptkunden VW sei ein zusätzliches Umsatzpotenzial für entsprechende IT-Dienstleistungen von 100 bis 150 Millionen Euro zu holen, schätzt Knobe. Im vergangenen Jahr setzte Gedas mit rund 5.000 Mitarbeitern 567 Millionen Euro um (CRN berichtete ). Davon rund 400 Millionen mit der Konzernmutter VW.