Hey Joe: Quantensprung

24. März 2005, 0:00 Uhr |

Hey Joe: Quantensprung. Unser Wetter ist, neben Fußball, das wohl häufigste Gesprächsthema, und dass es Petrus noch nie allen recht machen konnte, ist auch nichts Neues.

Hey Joe: Quantensprung

 Aber was derzeit abgeht, ist schon ein bißchen krass. Noch vor wenigen Tagen Schnee ohne Ende, Frost im zweistelligen Bereich, Verkehrschaos wie selten, und dann - urplötzlich - Temperaturen bis an die 20 Grad! Stöhn! Wenn auch die Floskel »Schnee von gestern« die meisten Menschen (Skifahrer weghören!) in diesem Zusammenhang erfreuen dürfte, so einen Umschwung muss man erst mal wegstecken  können. Vielfliegern, die sich jahrein, jahraus auf der ganzen Erdkugel rumtreiben, macht das wahrscheinlich weniger aus. Aber unsereiner, der bes­tenfalls einmal im Jahr Urlaub auf den Salmonellen macht, und ansonsten gerade noch bis nach Hannover kommt, leidet unter solchen Wetterextremen natürlich schon gewaltig.
Apropos Hannover. Natürlich bin ich, Joe Meier, Sachbearbeiter im Controlling beim führenden Scherenhubtischhersteller und PC-Poweruser, auch heuer wieder zur Cebit gefahren. Auf der Rückreise habe ich in einem deutschen Nachrichtenmagazin geblättert und Artikel über Beam-Experimente und Quantencomputer gelesen. Ich bin ganz ehrlich: Verstanden habe ich beide nicht so ganz, befinde mich da aber scheinbar in guter Gesellschaft. Selbst Wissenschaftler geben zu, nicht durchzublicken. Und einige behaupten, das menschliche Hirn habe sich im Lauf der Evolution dahingehend entwickelt, dass es mit den alltäglichen Problemen fertig wird und nicht mit Quantentheorien.
Die erwähnten Quantencomputer habe ich auf der Cebit eh nicht entdeckt - wird wohl noch ein paar Jährchen dauern. Dafür aber allerei Neuigkeiten. Ein Handy zum Beispiel, das man nur schütteln muss und schon baut es eine Verbindung auf. Toll! Was aber ist, wenn - um beim Wetter zu bleiben - es einen so richtig durchrüttelt? Wie zum Beispiel am Cebit-Freitag. Da hat es gegossen wie aus Kübeln, ein Sturm fegte übers Gelände, dass mir der Schirm davonflog, saukalt war?s, es hat mich richtig durchgeschüttelt. Ginge da dann dieses Handy an? Brauche ich sowas? Sorry, aber das ruft bei mir eher Kopfschütteln hervor.
Abends dann, als ich völlig fertig in meinem Privatquartier ankam, musste ich Konversation mit meiner (sehr netten) Vermieterin pflegen. Aber ­eigentlich hätte ich mich viel lieber ins Bett geknallt. Nächstes Jahr will ich unbedingt ein Hotelzimmer. Ein Einzelzimmer. Das wäre mal ein echter Quantensprung. Der aber ist ja physikalisch ge­sehen genauso klein, wie die Wahrscheinlichkeit, sich zur Cebit beamen zu können…


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