Neuer Anbieter im PC-Markt: Clear Cube wagt den Sprung nach Deutschland. Der amerikanische Hersteller Clear Cube will seine PC-Blades nun auch im deutschsprachigen Raum vertreiben. Dazu sucht der Anbieter nach geeigneten Fachhändlern und Systemhäusern. Einige Partner konnte Clear Cube bereits verpflichten.
Seit der Einstellung des deutschen Channel-Managers Markus Lindl geht Clear Cube auch hierzulande aktiv auf Partnersuche. Dabei geht es in erster Linie darum, PC-Blades (siehe Kasten) im Channel bekannt zu machen, und Partnern die Vorteile der Geräte gegenüber herkömmlichen Desktop-PCs aufzuzeigen. Im kommenden Jahr will der Hersteller etwa ein Dutzend Händler vorweisen. Das technische Know-how der künftigen Partner steht für Lindl im Mittelpunkt. Dies überprüft er in persönlichen Gesprächen mit den Interessierten, wobei er gleichzeitig die PC-Blade-Technologie an Hand eines Testexemplars demonstriert. »Man merkt sehr schnell, wer über das nötige Wissen verfügt«, behauptet er. Kommt es dann zu einer Vertriebsvereinbarung, können sich Händler zahlreicher verkaufsfördernder Unterstützungsmaßnahmen sicher sein. So bietet Clear Cube Schulungen an, und absolviert beim Endkunden gemeinsame Termine mit den Händlern. Zudem stellt Clear Cube Marketingmaterial sowie Testgeräte zur Verfügung und unterstützt gemeinsame Veranstaltungen finanziell.
Bisher konnte der Anbieter bereits die Systemhäuser SHP & Consulting GmbH und Cadtronic als Partner gewinnen. Die SHP & Consulting GmbH in Darmstadt fungiert dabei als Stützpunkthändler für Systemhäuser in der Region. Cadtronic ist auf CAD-Lösungen spezialisiert und bedient vor allem Kunden aus der Energiewirtschaft.
Daneben konnte Clear Cube sogar IBM Deutschland als Vertriebspartner gewinnen. Vom kommenden Jahr wird IBM die Geräte anbieten. Ein Konzept, wie die PC-Blades vertrieben werden sollen, besteht jedoch noch nicht. In den USA bedient Clear Cube bereits Kunden wie BP, Samsung, Oklahoma Hospital, Bank of Amerika sowie die US Army.
Clear Cube hofft vor allem in vertikalen Märkten wie dem Gesundheits- und Finanzwesen, der Industrie, Baubranche oder Energieversorgung Fuß fassen zu können. Dazu will der Hersteller an Spezialmessen wie etwa der Intergeo, einer Ausstellung für Geodäsie und Landmanagement, teilnehmen.
Leicht dürfte es jedoch nicht werden, in diesen Branchen Kunden zu bewerben, da diese Segmente sowohl von PC-Herstellern als auch von Thin Client-Anbietern bedient werden. »Dagegen kommen wir nur mit guten Argumenten an«, erläutert Lindl. Einer der Vorteile sei, dass durch den Einsatz von PC-Blades die Sicherheit der Rechner hoch sei. Denn sie befinden sich nicht am Arbeitsplatz, sondern in einem speziell gesicherten Server-Raum, zu dem in der Regel nur der Administrator Zutritt hat. Somit ist eine Manipulation der Rechner nahezu ausgeschlossen.
Sollten Veränderungen an der Hardware nötig sein, reicht ein Gang in den Serverraum ? hier erspart sich der Administrator die Wege zu den einzelnen Arbeitsplätzen. Somit ließen sich laut Clear Cube Administrationskosten von bis zu 40 Prozent einsparen.
Mit diesen Argumenten und den Vertriebspartnern will Lindl im kommenden Jahr allein in Deutschland einen Umsatz von rund vier Millionen Euro erzielen.
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PC-Blades unterscheiden sich von herkömmlichen Rechnern nur in einem Punkt: Sie stehen nicht am Arbeitsplatz der Anwender, sondern sie finden wie Server Platz in den Racks in Rechenräumen. Clear Cube spricht von Cages ? ein Cage bietet Platz für acht PC-Blades. 112 PC-Blades können in einem 19-Zoll-Schrank untergebracht werden. Die PC-Blades verfügen über alle für PCs üblichen Standardkomponenten beispielsweise Pentium 4- oder Dual Xeon-Prozessoren, Nvidia-Grafikkarten, 100-GByte-Festplatten sowie 2-GByte-Arbeitsspeicher.
Die Verbindung zwischen PC-Blade und dem PC-Zubehör (Bildschirm, Maus, Tastatur, Laufwerke) stellt der so genannte »C-Port« her, der über die entsprechenden Schnittstellen verfügt. Da »C-Port« gänzlich ohne Lüfter auskommt, werden Anwender auch nicht von Geräuschen bei der Arbeit gestört. »C-Port« ist mit einem Cat 5-Kabel mit dem PC-Blade im Serverraum verbunden und kann eine Entfernung von 200 Metern überbrücken.
Bei größeren Distanzen verwendet Clear Cube faseroptische Kabel.
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Clear Cube
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