Nvidia und Via bieten Intel Paroli

25. November 2004, 0:00 Uhr |

Nvidia und Via bieten Intel Paroli. Nach Intel kommen nun auch Nvidia und Via mit PCI-Express-fähigen Chipsätzen im Dezember auf den Markt. Zudem will ATI künftig mit eigenen Chipsätzen das Segment adressieren.

Nvidia und Via bieten Intel Paroli

Intel hatte im August mit den Chipsätzen i915 und i925 eine erste Plattform für PCI-Express-Karten bereitgestellt. Mit Ankündigungen waren zwar auch Nvidia und Via schnell bei der Hand, die Auslieferung lässt jedoch noch auf sich warten. Neueste Technologie konnte mit AMD-basierten Systemen bisher nicht angeboten werden. Für Assemblierer ein klarer Nachteil, denn speziell die Zielgruppe der Early-Adopters, Multimedia-Freaks und Hardcore-Gamer zeigen überdurchschnittliches Interesse an AMD-Rechnern.

Vias K8T890-Chipsätze sind für AMDs aktuelle CPU-Familie (Athlon64 FX, Athlon64, Sempron und Opteron) konzipiert. Dazu gehören auch die neuesten Modelle Athlon64 FX-55 und Athlon64 4000+. Die so genannte Flex-Express-Architektur soll der Industrie eine flexible Implementierung von PCI-Express-Komponenten ermöglichen. So können verschiedene Konfigurationen integriert werden, mit Unterstützung für bis zu fünf PCI-Express-Komponenten direkt in der North Bridge des Chipsets und bis zu 20 PCI-Express-Lanes. Via unterstützt PCI-Express-x16-Grafikkarten und bis zu vier PCI-Express-x1-Verbindungen zu Peripheriekomponenten, wie GBit-Ethernet und Bandbreiten-intensive HDTV-Tuner-Karten. In Verbindung mit der Via VT8237 South Bridge bietet der Chipsatz K8T890 natives Serial-ATA und V-RAID, 6-Kanal- oder 8-Kanal-»Via Vinyl Audio«, USB 2.0 und Firewire.

Die K8T890-Pro-Version wird über Vias »DualGFX Express«-Funktion verfügen, die den Einsatz von zwei Grafikkarten erlaubt. Der Hersteller verspricht hier eine verbesserte Einzelapplikations-Performance mit Grafikkarten- und Multi-Monitor-Unterstützung für Power-Multitasking, ohne die Systembandbreite zu stark zu belasten.

Die Auslieferung der K8T890-Chipsätze an Motherboard-Hersteller und Systemintegratoren hat bereits begonnen. »Wir gehen davon aus, Anfang Dezember die ersten Produkte ausliefern zu können«, erklärt Holger Schmidt, European PR Manager bei Asus, gegenüber CRN.

Asus gehört auch zu den ersten Anbietern von Nvidias SLI-Architektur. Das in der KW 47 vorgestellte Mainboard A8N-SLI basiert auf dem neuen Nforce4-SLI-Chipsatz. Dieser ermöglicht es Anwendern, zwei Grafikkarten in einem PC für skalierbare Grafik-Performance zu kombinieren.

Nvidia liefert gegenwärtig Nforce4-MCPs (Media- und Kommunikations-Prozessoren) in drei Varianten für alle Linien der AMD-Chip-Familie. Zum Funktionsumfang gehören unter anderem ein GBit-Ethernet-Controller mit integrierter Hardware-Firewall und vier SATA-II-Ports mit einer Bandbreite von drei Gbit pro Sekunde. Zusätzlich zur PCI-Express-Schnittstelle stehen drei PCI-Express-x1-Lanes zur Verfügung sowie insgesamt zehn USB-2.0-Anschlüsse.

Eine eingebaute Tuning-Engine (Ntune) erlaubt es Spielern und Enthusiasten, Systemparameter individuell zu verändern und ermittelt automatisch die maximale Leistung. Außerdem bietet Ntune die Möglichkeit, individuell die Computing-Umgebung festzulegen, wobei die Bandbreite von Höchstleistung für 3D-intensive Anwendungen bis zum geräuschlosen Betrieb bei DVD-Wiedergabe und anderen Standard-PC-Applikationen reicht.

Neu in den Ring steigt ATI. Mit dem Radeon Xpress 200 plant der Grafikkartenspezialist eine Rückkehr in den Chipsatz-Markt. Die offizielle Ankündigung steht für Europa noch aus, Internetquellen berichten aber bereits von zwei möglichen Varianten. Wie zu hören ist, möchte ATI die kostengünstigste PCI-Express-Lösung für Athlon-64-Systeme anbieten. Damit dürfte das Unternehmen hauptsächlich mit Via konkurrieren.
(Ausführliche Tabelle in der Printausgabe).


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