Sun: Billiger als Linux

25. November 2004, 0:00 Uhr |

Sun: Billiger als Linux. Sun bringt mit »Solaris X« eine neue Variante des Unix-Betriebssystems, das den Linux-Distributoren das Fürchten lehren soll. Solaris gibt es künftig gratis, und das OS kann Linux-Anwendungen verarbeiten.

Sun: Billiger als Linux

Solaris hat in den letzten Monaten an Boden verloren. Viele Unternehmen haben das System gegen Linux ausgetauscht. Nun bläst Sun mit dem neuen Release Sun »Solaris X« zum Gegenangriff und schickt sich an, Novell und Red Hat preislich zu unterbieten. Das hochskalierbare Betriebssystem ist künftig unter der »Free Right to Use«-Lizenz erhältlich, die den Endkunden nichts kostet, registrierte Nutzer aber zu Security Updates berechtigt.

Weitergehender Service wird in drei verschiedenen Stufen gewährleistet. »Basic Service« kostet 120 Dollar pro Prozessor und Jahr und berechtigt zu 90-tägigem Installations- und Configurations-Support. Der »Standard Service« kostet 240 Dollar und bietet zusätzlich Telefon-Support zu normalen Geschäftszeiten und Trainings. »Premium Service« ist für 360 Dollar zu haben und enthält Telefonsupport rund um die Uhr sowie fortgeschrittene technische Dienstleistungen.

Nach Firmenangaben ist Solaris X um bis zu 40 Prozent schneller als die Vorversion. Das OS ermöglicht die Software-Partitionierung mit mehr als 8.000 Containern. Ressourcen können je nach Bedarf automatisch genutzt werden. So soll die durchschnittliche Auslastung von Datenzentren von derzeit etwa 20 Prozent auf 80 Prozent steigen. Neu ist das Linux Application Environment, mit dem Nutzer nativ gleichzeitig Anwendungen nutzen können, die für Linux oder Solaris geschrieben sind. Das OS enthält nun den Fault Manager und den Service Manager zur Selbstheilung, um Fehler automatisch zu diagnostizieren und abzustellen. Das Tool Dynamic Tracing erlaubt es, den Überblick über die Aktivitäten im Kernel und bei den Anwendungen zu behalten, selbst wenn diese innerhalb einer Java Virtual Machine ablaufen. Das neue Dateisystem Zettabyte File System (ZFS) erlaubt eine um den Faktor 16 Milliarden höhere Speicherkapazität als bisherige 64-Bit Systeme. Die Sicherheitsmechanismen, die bisher nur der US-Regierung zur Verfügung standen, sind nun ins generelle Betriebssystem eingeflossen. Sun garantiert die Kompatibilität des neuen OS mit allen früheren Versionen bis zurück zu Solaris 2.6.

»Solaris X« läuft auf Ultrasparc, x86 und AMD Opteron. 140 Anwendungen für das neue OS stehen bereits zur Verfügung, welche die 12.000 bisher schon für Solaris verfügbaren Applikationen ergänzen. In den letzten sechs Wochen hat Sun nach eigenen Angaben alle zehn Minuten einen neuen Partner unter Vertrag genommen. Burkhard Hensel, Direktor Partnervertrieb bei Sun Deutschland, erhofft sich von Solaris X entscheidende Impulse zur Rekrutierung neuer Partner.

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INFO

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