Mit seiner Omada-Pro-Serie adressiert TP-Link den Enterprise-Markt sowie besonders anspruchsvolle SMB-Kunden. Wir betrachen, was die höher positionierte Serie vom bisherigen Omada-Sortiment unterscheidet. Eine typische Konfiguration haben wir zudem unserem Business-Router-Test unterzogen.
Mit der Tochtermarke „Omada“ wendet sich TP-Link schon seit 2017 an Geschäftskunden. Ende 2023 kam dann zusätzlich „Omada Pro“ im Sortiment dazu. Auch wenn es teilweise Überschneidungen in der Auslegung des Produktsortiments gibt, lässt sich grob unterscheiden: Bei der Marke „Omada“ (Übersicht unter diesem Link1) liegt der Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen (SMB). Das Sortiment umfasst Gateways und Controller, Wireless Access Points sowie gemanagte und ungemanagte Netzwerk-Switches, die sich lange Zeit auf „Layer 2“ konzentrierten (sich also bei der Paketverteilung an den MAC-Adressen der angeschlossenen Geräte orientieren). Allerdings kamen in jüngerer Zeit auch innerhalb der Omada-Reihe Layer-3-Switches (mit statischem oder dynamischem Routing auf Basis der IP-Adressen angeschlossener Geräte, VLAN-Tagging und ähnliche Funktionen) hinzu.
„Omada Pro“ kam Ende 2023 hinzu – einen Überblick finden Interessenten unter diesem Link2. Hier sind die Produkte auf noch anspruchsvollere und leistungshungrige Marktsegmente ausgerichtet, beispielsweise Enterprise-Kunden mit hunderten Teilnehmern, Einsätzen in Rechenzentren und vergleichbaren Umgebungen. Die hier angebotenen Managed-Switches sind überwiegend für Layer 3 konzipiert, einige Modelle auch für „Layer 2+“(gegenüber Layer 2 höhere Leistung, Segmentierungsoptionen, VLAN und weitere zusätzliche Verwaltungsfunktionen). Die anvisierten Zielgruppen lassen sich auch aus den weiteren Ausstattungsmerkmalen ablesen: Die Uplink-Ports der Omada-Pro-Switches reichen bis zu 100 Gbit/s, bei den Downlink-Ports sind mindestens 2,5 Gbit/s dabei, bei manchen Modellen auch 10 oder 25 Gbit/s. Auch die weiteren in der Omada-Pro-Serie verfügbaren Produkte wie Wireless Access Points für Wi-Fi 6 und Wi-Fi 7 und die VPN-Router beziehungsweise –„Gateways“ sind an Datendurchsätze dieser Dimension angepasst.
Bei der Systemverwaltung beziehungsweise den Controllern zeigt sich Omada Pro maximal flexibel. Die Kunden können sich für eine von drei Optionen entscheiden:
Wer sich für die Cloud-Variante entscheidet, muss sich über einen Aspekt allerdings keine Sorgen machen: Wird die Verbindung zum Cloud-basierten Controller unterbrochen, bleibt die zuletzt auf den lokalen Geräten hinterlegte Konfiguration weiter aktiv. Zudem betont der Anbieter, dass die jeweiligen Cloud-Instanzen immer in der geographischen und juristischen Region des Kunden liegen – für Anwender in Europa betreibt TP-Link die entsprechende Infrastruktur auf Servern von AWS in Irland.
Wichtig ist allerdings: Systeme aus den Serien Omada und Omada Pro lassen sich nicht mischen. Unternehmen, die sich bei Controller und Gateway für die Pro-Serie von TP-Link entschieden haben, müssen auch Switches und Access Points aus demselben Sortiment wählen.
Wie im B2B-Markt üblich, kommen zu den Kaufpreisen der Hardware noch Lizenzkosten für die Software-Pflege und Bereitstellung der Verwaltungsumgebung hinzu. Wer auf On-Premises-Lösungen setzt, bezahlt hierfür allerdings nur einmalig – dafür ruft TP-Link derzeit folgende One-Time-Lizenzpreise auf:
Lizenztyp | UVP |
---|---|
Lokale Lizenz für Gateway | 89 Euro |
Lokale Lizenz für Access-Point | 89 Euro |
Lokale Lizenz für Layer-2-Switch | 89 Euro |
Lokale Lizenz für Layer-3-Switch | 109 Euro |
Für den Omada-Hardware-Controller fallen keine Lizenzkosten mit an – beziehungsweise sind diese im Kaufpreis (UVP 979 Euro) bereits enthalten. Kommt der Cloud-Controller zum Einsatz, ist dessen Nutzung in den Lizenzen für die Omada-Pro-Cloud inkludiert. Die entsprechenden Lizenzkosten gibt es mit Laufzeiten von einem, drei oder fünf Jahren:
Lizenztyp | 1 Jahr – UVP | 3 Jahre – UVP |
5 Jahre – UVP |
---|---|---|---|
Cloud-Lizenz für Gateway | 89 Euro | 179 Euro | 249 Euro |
Lokale Lizenz für Access-Point | 89 Euro | 179 Euro | 249 Euro |
Lokale Lizenz für Layer-2-Switch | 89 Euro | 179 Euro | 249 Euro |
Lokale Lizenz für Layer-3-Switch | 109 Euro | 219 Euro | 249 Euro |
Im Übrigen weist TP-Link darauf hin, dass seine Distributionspartner bei Gesamtpaketen sowohl für die Kaufpreise der Hardware als auch für die Lizenzkosten üblicherweise stattliche Nachlässe kalkulieren. Die tatsächlich zu bezahlenden Preise würden demnach „eher nach unten“ variieren.
Auf Indoor-Geräte gibt TP-Link fünf Jahre Garantie, auf Outdoor-Geräte und Zubehör sind es zwei Jahre. Eine Erweiterung auf Vor-Ort-Tausch ist in Planung, der Preis dafür aber noch nicht festgesetzt. Für den Support gibt es ein deutschsprachiges Support-Team, das Kundenanfragen über ein Ticket-System bearbeitet. Einfache Fragen lassen sich gegebenenfalls auch über die zahlreichen FAQs und eine User-Community auf der Website klären.
Wie schneidet Omada Pro im Test genau ab? Zum Leistungsumfang und der Bewertung im Detail geht es auf der folgenden Seite.