Lookout rechnet die Infektionswahrscheinlichkeit mit mobiler Schadsoftware hoch

18 Millionen Handys sollen bis Ende 2013 infiziert sein

14. Dezember 2012, 10:02 Uhr | LANline/sis

Von Anfang 2012 bis Ende 2013 könnten weltweit mehr als 18 Millionen Handys von Schadsoftware betroffen sein. Diese Schätzung stellt Lookout, ein Experte für mobile Sicherheit, in seinen "2013 Threat Predictions" auf. Die Zahlen basieren auf dem Mobile Threat Network des Unternehmens, das Informationen von mehr als einer Million Apps und Millionen Geräten weltweit enthält.

Mehr zum Thema:

Handyortung trotz leerem Akku: App speichert letztes Lebenszeichen

Was Anwender mit ausrangierten Handys machen

Berechtigungen in Android lassen sich offenbar leicht aushebeln

Über App-Schwachstellen und mobile Geräte fließen sensible Daten ab

Für Deutschland erwartet das Sicherheitsunternehmen in dem Zeitraum mehr als eine halbe Million infizierte Geräte. Dabei ist die individuelle Gefahr jedoch noch überschaubar. So betrug die globale Wahrscheinlichkeit auf mobile Malware zu treffen von Juni bis Oktober durchschnittlich 0,84 Prozent. Während dieser Wert in Deutschland lange bei unter einem halben Prozent lag, stieg er im Oktober auf knapp ein Prozent. Dabei bleiben Web-basierte Bedrohungen laut den Experten die am weitesten verbreitete Gefahr für Smartphone-Nutzer. So trafen 2012 fast 40 Prozent auf Phishing-Links oder schädliche Websites.

Unternehmen sollen auch im kommenden Jahr Schwierigkeiten damit haben, die richtige Balance von Kontrolle und Freiheit für ihre mobilen Arbeitnehmer zu finden. Das betrifft nicht nur die Nutzung privater Geräte am Arbeitsplatz, sondern auch eigener Dienste. So erwartet Lookout, dass „Bring Your Own Network“ (BYON) nächstes Jahr BYOD als Security-Hype-Thema ablöst. Bei BYON nutzen Angestellte Cloud-Dienste für Consumer, um sensible Unternehmensdaten zu speichern und sich oder anderen verfügbar zu machen. Die Administratoren müssen dabei eine optimale Regulierung finden. Wenn sie diese zu fahrlässig gestalten, haben Dritte möglicherweise Zugriff auf die Daten. Wenn sie die Regulierung jedoch zu strikt festsetzen, suchen sich die Angestellte Schlupflöcher und nutzen diese aus, so Lookout.

Das Sicherheitsunternehmen beobachtete zuletzt mehrere schädliche Anwendungen wie Connectsms, die aktiv Kontakte von infizierten Geräten sammeln. Malware-Autoren versuchen oft, diese Informationen an Spammer zu verkaufen. Laut Lookout ist es nur eine Frage der Zeit, bis Kriminelle die ersten Spam-Mitteilungen mit bekannten Kontakten als Urheber verschicken.

In diesem Jahr waren 72 Prozent Bedrohungen, die das Sicherheitsprogramm des Unternehmens blockierte, Premium-SMS-Betrug. Diese Form mobiler Malware soll auch 2013 dominierend bleiben. Diese Betrugsmethode biete einfache Gewinnmöglichkeiten und sei die technisch einfachste Monetarisierungsform, da sie bestehende Abrechnungsmodelle ausnutzt. Auch wenn Android 4.2 (Jelly Bean) einen verbesserten Schutz gegen SMS-Betrug bietet, bleibt dieses Problem bestehen, da viele Geräte kein Update erhalten und das System erst Ende 2013 einen signifikanten Marktanteil erreicht.

Weitere Informationen gibt es unter www.lookout.com/de.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Devicelock

Weitere Artikel zu Alcatel-Lucent Enterprise

Weitere Artikel zu Square Trade

Matchmaker+