Runtergerechnet auf die einzelnen Datensätze ergibt sich damit ein Durchschnittswert von 142 US-Dollar pro verlorenem Datensatz. Allerdings gibt es hier in der Einzelbetrachtung erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen untersuchten Ländern. Besonders Firmen aus Staaten, in denen es eine Veröffentlichungspflicht für Datenpannen gibt, müssen demnach mit signifikant höheren Kosten rechnen, als in Ländern ohne solche Gesetze.
Damit sind die USA, in denen 46 der 50 Bundesstaaten bis heute eine entsprechende gesetzliche Veröffentlichungspflicht eingeführt haben, der eindeutige Spitzenreiter. Im Schnitt liegen die Kosten für einen Datenmissbrauch dort 43 Prozent über dem globalen Durchschnittswert. Während beispielsweise eine Firma in Großbritannien, wo bislang nur der öffentliche Dienst und Finanzorganisationen mit gesetzlichen Auflagen bei Datenmissbrauchsfällen konfrontiert sind, lediglich mit Kosten von 98 US-Dollar pro kompromittiertem Datensatz rechnen muss, liegen die zu erwartenden Kosten in den USA mit 204 US-Dollar mehr als doppelt so hoch.
»Es kann kaum überraschen, dass die finanziellen Folgen einer Datenpanne in den USA, wo die Datenschutzgesetze nicht nur streng, sondern auch ausgereift sind, am schwersten wiegen. Wundern darf man sich dagegen über das relativ niedrige Kostenniveau in Großbritannien«, so der Kommentar von Jonathan Armstrong, ein auf den Bereich Technologie spezialisierter Anwalt der international renommierten Anwaltskanzlei Duane Morris. »Es wird interessant sein, zu sehen, wie steil die Kosten in Großbritannien zukünftig ansteigen werden, wenn die dortige Datenschutzbehörde - das U.K. Information Commissioner's Office - ihre Vorgaben für den Datenschutz einschließlich der avisierten hohen Geldstrafen bei Verstößen für alle Unternehmen konsequent umsetzt.«