Ein Apple-Insider hat vor einem US-Gericht gestanden, geheime Informationen an Börsenspekulanten verkauft zu haben. Jetzt drohen dem Mann bis zu 30 Jahre Haft und eine Geldstrafe in Millionenhöhe wegen des Insiderhandels.
Die amerikanische Justiz vermeldet einen Durchbruch in den Ermittlungen gegen einen Mann, der seit Jahren Geheimnisse von Apple an Börsenspekulanten verkauft haben soll. Wie Bundesstaatsanwalt Preet Bharara bestätigte, hat der 39-jährige dies jetzt gestanden. Er erhofft sich dadurch eine Abmilderung der Strafe, die bis zu 30 Jahren Gefängnis plus rund 5 Millionen Dollar an Entschädigungen betragen könnte. Ein endgültiges Urteil soll allerdings erst 2013 fallen.
Da der Mann bei dem wichtigen Apple-Zulieferer Flextronics arbeitete, hatte er schon weit vor ihrem Erscheinen Zugriff auf technologische Neuheiten. So hatte er etwa schon Monate vor dem Verkaufsstart des iPhone 4 die Information verkauft, dass das Gerät an der Frontseite eine zweite Kamera für Videotelefonie besitzen werde. Auch dass Apple eine Art Tablet-PC – das spätere iPad – entwickelt, gab er vorab an seine »Kunden« weiter. Diese konnten daraufhin ohne großes Risiko auf steigende Kurse setzen und nach der Veröffentlichung der Produkte und dem folgenden Kurssprung enorme Gewinne einfahren. Alleine in den letzten zwei Jahren hat sich der Aktienkurs von Apple mehr als verdoppelt.
Wie die Justizbehörde weiter mitteilte, war der Mann nach bisherigen Erkenntnissen allerdings kein Einzeltäter. Vielmehr soll es einen professionellen Ring von Vermittlern gegeben haben, die interessierten Spekulanten gegen Provision mehrere Insider wie den jetzt Geständigen empfahlen, bei denen sie die gewünschten Informationen über geschäftliche und technologische Entwicklungen erwerben konnten.