Deutlicher Anstieg bei Finanz-Malware

Banking-Trojaner wüten in Deutschland

12. August 2016, 8:50 Uhr | Elke von Rekowski
Banking-Trojaner machen Anwendern in Deutschland das Leben schwer.
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Anwender in Deutschland werden besonders oft von Banking-Trojanern und Erpresser-Software attackiert. Das zeigt ein jetzt veröffentlichter Bericht.

Deutsche Nutzer sind besonders häufig von Banking-Trojanern und Ransomware betroffen. Das zeigen jetzt veröffentlichte Analysen des Sicherheitsunternehmens Kaspersky Lab für das zweite Quartal 2016. Banking-Trojaner gelten als besonders gefährliche Online-Bedrohungen. Sie verbreiten sich häufig über kompromittierte oder betrügerische Webseiten und Spam-Mails. Nach einer Infizierung sollen über nachgeahmte offiziell aussehende Online-Banking-Seiten Kundendaten – wie Kontodaten, Passwörter oder Bankkarten – gestohlen werden.

»Finanz-Malware ist derzeit sehr aktiv und entwickelt sich rasend schnell weiter«, sagt Denis Makrushin von Kaspersky Lab. Der Sicherheitsexperte beobachtet eine deutliche Weiterentwicklung der kriminellen Aktivitäten: »Neue Banking-Trojaner haben durch neue Module wie Ransomware ihre Funktionen signifikant ausgebaut. Falls Kriminelle keinen Erfolg beim Stehlen persönlicher Daten haben, verschlüsseln sie diese und fordern Lösegeld.« Inzwischen greifen die Banking-Trojaner immer häufiger auch mobile Geräte an, wie Smartphone oder Tablets. Die meisten Anwender werden laut Kaspersky in Russland und in Deutschland von den mobilen Bankräubern heimgesucht.

Darüber hinaus verbreiten sich auch mobile Erpresser-Trojaner weiterhin schnell. Am stärksten von mobiler Ransomware betroffen sind Anwender in Kanada, Deutschland, den USA sowie in der Schweiz. Besonders gefährlich für die Anwender ist der Zusammenschluss von zwei Trojaner-Varianten: Der so genannte Nymaim-Trojaner war zunächst als Ransomware konzipiert, die den Zugang zu Daten blockieren und dafür Lösegeld fordern sollte. Die aktuelle Form dieses Trojaners enthält jedoch inzwischen auch Funktionen des Banking-Trojaners Gozi. Diese Funktionen ermöglichen Angreifern zum Beispiel den Fernzugriff auf einen infizierten Computer. Das Sicherheitsunternehmen macht für diese Entwicklung die Zusammenarbeit der jeweiligen Hintermänner hinter den beiden Varianten verantwortlich.


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