Für fast drei Viertel aller Erwerbstätigen gehört der Einsatz ihrer privaten IT-Geräte im Arbeitsumfeld inzwischen zum Alltag. Gleichzeitig ist jedoch erst ein Viertel der Unternehmen auf die Fremdgeräte vorbereitet.
Während sich viele IT-Verantwortliche noch den Kopf darüber zerbrechen, wie private Geräte sicher in die Unternehmens-IT eingebunden werden können, drohen sie zunehmend von der Realität überholt zu werden. Laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Bitkom setzen 71 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland bereits regelmäßig privat erworbene Geräte für ihre Arbeit ein. Am beliebtesten sind demnach private Notebooks, die von 35 Prozent der Angestellten regelmäßig auch im Arbeitsumfeld genutzt werden. Fast ebenso viele (32 Prozent) nutzen auch ihre eigenen Desktop-Systeme für den Arbeits-Alltag. Erst auf dem dritten Rang folgen private Telefone, unter denen laut der Umfrage Handys (31 Prozent) noch immer vor Smartphones (19 Prozent) liegen. Acht Prozent der Erwerbstätigen bringen dazu einen privat angeschafften Tablet-PC mit in die Arbeitsumgebung ein. »Nutzen Mitarbeiter private Computer und Handys im Job, müssen sie nicht mit mehreren Geräten hantieren und können auf wichtige Programme und Daten zugreifen«, erklärt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf diesen auch mit Consumerization of IT umschriebenen Trend hin zur privat-bestimmten IT-Landschaft.
Auch wenn sie durch diesen Trend ihre Anschaffungs-, Schulungs- und Supportkosten reduzieren können, ist dieser Trend auf der anderen Seite allerdings für die Arbeitgeber nicht ausschließlich positiv. Denn gleichzeitig erfordert der Einsatz privater Geräte eine erhöhte Verantwortung und zusätzlichen Aufwand für deren Absicherung im Unternehmensumfeld. Eine Herausforderung, die viele Unternehmen und Organisationen allerdings bislang überfordert. Hinzu kommen dringenden Fragen des Lizenz- und Arbeitsrechts sowie der Compliance. Wie sehr das Thema unterschätzt wird, zeigt der direkte Vergleich mit einer weiteren Studie des Bitkom, nach der lediglich 27 Prozent der Unternehmen in Deutschland davon ausgehen, dass ihre Arbeitnehmer private Geräte im Unternehmensnetzwerk einsetzen. »Unternehmen müssen das Thema ‚Bring Your Own Device‘ in ihren Sicherheits- und Datenschutzkonzepten künftig viel stärker berücksichtigen.«, fordert Kempf die Unternehmen angesichts dieser Diskrepanz zwischen erwarteter und tatsächlicher Nutzung privater IT-Geräte auf.
Als erste Hilfestellung für Unternehmens- und IT-Verantwortliche hat der Bitkom einen kostenlosen Leitfaden mit wichtigen Grundlagen und Empfehlungen zur sicheren Einbindung privater Geräte veröffentlicht.