Cisco hat in einer Studie enthüllt: Mobile Mitarbeiter verlassen sich bei der IT-Sicherheit häufiger auf ihre Vorgesetzten anstatt auf die Kompetenz der IT-Abteilung.
Als ein Ergebnis stellt die Studie fest, dass IT-Verantwortliche ihre Funktion in Bezug auf die Unternehmenssicherheit anders einschätzen als die mobilen Mitarbeiter. Die Rolle der IT-Abteilung wird häufig als reaktiv und in einigen Fällen als weniger maßgeblich wahrgenommen als die Funktion von Managern, die nicht aus dem IT-Bereich kommen.
Die unterschiedlichen Einschätzungen und Erwartungen in Bezug auf die Unternehmenssicherheit können die persönliche sowie die Sicherheit des Unternehmens in Gefahr bringen. Dies ist eines der Resultate einer weltweiten Studie, die das Beratungsunternehmen Insight-Express im Auftrag von Cisco durchführte. Befragt wurden 1000 Telearbeiter in zehn Ländern.
Die Untersuchung ergab, dass das Wissen um IT-Sicherheit von Telearbeitern in krassem Gegensatz zu ihrem Verhalten steht. Die mobilen Mitarbeiter, die ein riskantes Verhalten wie die Nutzung drahtloser Netzwerke von Nachbarn und das Öffnen von E-Mails unbekannter Herkunft zugaben, wurden gefragt, wie sie die Rolle von IT-Verantwortlichen im Hinblick auf die IT-Sicherheit einschätzen.
Im Gegenzug dazu sollten IT-Verantwortliche einschätzen, wie Telearbeiter die Funktion der IT-Abteilung sehen.
In sechs von zehn Ländern räumten die befragten mobilen Mitarbeiter nur ihren direkten Vorgesetzten das Recht ein, ihr Verhalten zu kontrollieren, nicht den IT-Spezialisten des Unternehmens.
Anders in Deutschland, Italien, Japan und Indien: Dort vertrauen die mobilen Mitarbeiter mehr auf die IT-Verantwortlichen. So vertreten 71 Prozent der Telearbeiter in Deutschland den Standpunkt, dass die IT-Abteilung der primäre Ansprechpartner in puncto IT-Sicherheit ist.
Immerhin ein Drittel der Befragten in Deutschland und Japan sieht dagegen die Verantwortung bei den Führungskräften.
Keiner der befragten mobilen Mitarbeiter war selbst in der IT-Abteilung des Unternehmens beschäftigt. Das bedeutet, dass Manager im Bereich Vertrieb, Marketing, Buchhaltung oder anderen Geschäftsfeldern als direkte Konkurrenz der IT-Abteilung gesehen werden.
Darüber hinaus sind 17 Prozent der mobilen Mitarbeiter der Ansicht, dass weder IT-Verantwortliche noch Manager ihre Nutzung der Unternehmens-IT kontrollieren sollten. Die größte Anzahl der Telearbeiter, die eine solche Ansicht vertreten, kommt mit 38 Prozent aus Frankreich.
In Italien sind es 35 Prozent der Befragten in Japan 22 Prozent und in den Vereinigten Staaten und Australien jeweils 14 Prozent. Dagegen sprechen in Deutschland nur 8 Prozent der Teleworker ihrem Arbeitgeber ein Kontrollrecht ab.
»Die Kluft zwischen dem Wissen um Sicherheit der Telearbeiter und ihrem unvorsichtigen Verhalten, die Motivation für ihre Handlungen sowie die wahrgenommene Rolle der IT liefern CIOs und Chief Security Officers wertvolle Erkenntnisse«, unterstreicht Dr. Bernd Heinrichs, Direktor Market-Development bei Cisco.
Ziel muss es seiner Auffassung nach sein, die Position der IT-Fachleute als vertrauenswürdige Sicherheitsberater in Unternehmen neu aufzubauen.