Unrühmlicher Spitzenplatz

Cyberkriminalität »Made in Germany« ist Exportschlager

5. April 2011, 12:54 Uhr | Elke von Rekowski

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mobile Plattformen und gezielte Attacken

Cyberkriminelle nutzen heute ein immer vielseitigeres und größeres Betätigungsfeld: So können Angriffe mittlerweile auch über Social Networking Seiten initiiert werden oder auf mobile Geräte erfolgen. Beschleunigt wird diese Entwicklung durch die Popularität der großen mobilen Plattformen wie iOS, Android oder Windows Phone 7. So hat sich die Zahl der Attacken auf Smartphone und Co. innerhalb eines Jahres fast verdoppelt. Die Angreifer konnten hierzu auch mehr Schwachstellen (so genannte Vulnerabilities) ausnutzen. In 2010 verzeichnete das Sicherheitsunternehmen 163 Schwachstellen auf mobilen Endgeräten (2009: 115 Schwachstellen). Die häufigste Attacke erfolgte in Form von Trojanern, die als legitime Programme getarnt waren. Meistens entpuppten sich dabei öffentliche App-Stores als Verbreitungsplattform - so auch geschehen beim aktuellen Pjapps Trojaner.

Mit der gestiegenen Popularität von Sozialen Netzwerken überrascht es auch nicht, dass diese Plattformen auch bei Kriminellen immer beliebter werden. Eine beliebte Angriffsmethode war der Einsatz von Kurz-URLs, die per Mail oder Webpage verbreitet werden. Im vergangenen Jahr haben Cyberkriminelle Millionen von Kurz-URLs in soziale Netzwerke geschleust und darüber ihre Phishing-Attacke gestartet oder ihren Schadcode verbreitet. Die Zahl der Infektionen erhöhte sich dadurch dramatisch.

Ebenso verzeichnet der Report rege Aktivitäten im Bereich der Schadcode-Attacken. Gezielte Angriffe nahmen dabei an Beliebtheit zu - besonders Toolkits spielten hier eine Rolle. Dabei handelt es sich um Baukästen für Cyberattacken. Sie werden verstärkt dazu verwendet, Schwachstellen im Java System auszuloten. Als beliebte Browser-unabhängige Plattform ist Java ein attraktives Ziel und vereint 17 Prozent aller gefundenen und ausgenutzten Schwachstellen auf sich. Die Baukästen sind auch für die vermehrte Anzahl von webbasierten Attacken verantwortlich. Im Vergleich zu 2009 stieg ihre Menge um 93 Prozent - allein zwei Drittel davon gehen auf die einfach zu nutzenden Toolkits zurück.


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  2. Mobile Plattformen und gezielte Attacken

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