Natürlich versuchen sich viele der Opfer irgendwann zu wehren, meistens bei drohenden Folgezahlungen. Meist verlangen sie eine Erstattung der gezahlten Beträge von ihrem Kreditkartenunternehmen.
Je mehr solche Rückerstattungen beantragt werden, desto eher kündigen die Kreditkartenfirmen die Geschäftsbeziehung mit dem ‚Unternehmen‘ der Online-Bande. Die Kriminellen sind dadurch gezwungen, immer wieder neue Tarnfirmen zu gründen, was hinsichtlich Zeit und Kosten auf Dauer zu aufwändig ist.
Um dieses Problem zu umgehen, haben die Cybergangster im vorliegenden Fall in den Aufbau von Call-Centern in den USA, Asien und Osteuropa investiert. Die Anwender, die sich über die ständige Aufforderung, die gefälschte Antivirenlösung kostenpflichtig zu aktualisieren, beschweren wollten, konnten so mit der Tarnfirma der Cyberkriminellen in Kontakt treten und erwirken, dass sie keine Aufforderungen zur Aktualisierung mehr erhielten.
Möglich wurde dies über Änderungen in den Einstellungen der Schadsoftware, welche die Anwender selbst unter Anleitung der Call-Center-Mitarbeiter vornahmen. Kostenpunkt dieser ‚freundlichen‘ Hilfe: 20 Dollar pro Anruf.
Um auf solche Tricks nicht hereinzufallen, ist das wirksamste Mittel, lieber einmal zu wenig als zu viel auf Links zu klicken. Darüber hinaus gibt es andere Mittel, wenn plötzlich aus heiterem Himmel Sicherheitswarnungen auf dem Bildschirm erscheinen.
Trend Micro etwa bietet ein kostenloses Sicherheitswerkzeug an, das Rechner auf Infektionen hin durchsuchen und diese im Bedarfsfall beseitigen kann. House Call heißt das Tool, das täglich seine Wirksamkeit unter Beweis stellt.
Eine kostenpflichtige Software zu kaufen, deren Urheber unbekannt ist, sollte der Anwender auf jeden Fall vermeiden.«
Der Autor: Rik Ferguson ist Senior-Security-Advisor bei Trend Micro.