Data-Leak-Prevention: Nur das Zusammenspiel von Context und Content-Awareness verhindert effizient Sicherheitslöcher

Datenlecks eliminieren

1. Juli 2010, 10:49 Uhr | Ralf Ladner

In der unternehmensinternen Informationssicherheit dominiert in den letzten Jahren der risikoorientierte Ansatz. Dementsprechend bewegt sich die IT-Sicherheitsbranche von einem netzwerk- hin zu einem datenorientierten Informationssicherheitsmodell.

Zwischen den Jahren 2002 und 2004 kamen die ersten Appliances für Data-Leak-Prevention (DLP) zur Analyse der kompletten Kommunikation über Firmennetzwerke auf den Markt. Diese Geräte filterten zum Beispiel den Web-Zugang, E-Mails und Instant-Messaging (IM). Sensitive und vertrauliche Informationen sollten so direkt geschützt werden, damit keine Schäden für Unternehmen entstehen, weil etwa Unberechtigte auf Informationen zugreifen und diese missbräuchlich verwenden können. Gleichzeitig stieg jedoch die Bedrohung durch Datenlecks an Firmencomputern, genauer gesagt über deren Ports oder Peripheriegeräte.

Mitarbeiter umgingen den Schutz der Netzwerke einfach, indem sie Firmenunterlagen lokal etwa auf einen USB-Stick kopierten und sie aus dem Unternehmen trugen. Folglich stieg die Nachfrage von Unternehmen nach Produkten zur Geräte- und Port-Kontrolle sowie bald auch nach Endpoint-DLP-Lösungen mit stärkerer Kontextsensitivität (englisch »Context-Awareness«).

Netzwerkbasierte DLP-Appliances- und Endpoint-Device-Control-Produkte adressierten den gleichen Markt, allerdings mit unterschiedlichen Technologien: die einen mit Inhaltsfilterung (englisch Content-Filtering) und die anderen mit kontextbasierten Methoden. Beide Technologien zielen auf die Erkennung sensitiver Daten ab, wobei die Daten beim Content-Filtering nach bestimmten Begriffen, also contentbasiert, analysiert werden.

Bei der kontextbasierten Methode wird nicht der Inhalt einer Datei, sondern bestimmte Operationen wie das Verschieben, Kopieren oder Löschen, überwacht und gegebenenfalls verhindert. Auf Anbieterebene entstand dabei eine fast »ideologische« Trennung zwischen Content-Filtering und kontextbasierten DLP-Technologien. Die Befürworter von Content-Filtering argumentierten hierbei, dass einzig und alleine ihre intelligenten Technologien das Problem von Datenlecks in Firmen umfassend lösen könnten, da sie direkt an den aussagekräftigen Inhalten der Daten – der Information – ansetzten.

Im Gegenzug wurden Device-Control-Produkte beschuldigt, sie seien nicht in der Lage, die grundlegenden Prinzipien der Datensicherheit zu »verstehen« und müssten sich daher auf indirekte – und dementsprechend ineffiziente – Methoden beschränken. Als Gegenargument verwiesen die Anbieter von Device-Control-Produkten auf den hohen Anteil von »falsch positiven Ergebnissen« bei Content-Filtering-Lösungen sowie auf ihre totale Unfähigkeit, lokale Datenlecks einzelner Firmenrechner zu schließen.


  1. Datenlecks eliminieren
  2. Kontext versus Content: Eine Trennung auf Zeit
  3. Kontext und Inhalt – notwendige Parameter für optimale DLP
  4. Praxis-Tipps für Unternehmen

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