Proofpoint-Studie "The Human Factor" analysiert, wie Hacker menschliche Schwächen ausnutzen, um IT-Sicherheitssysteme auszuhebeln

Der Faktor Mensch in der IT-Sicherheit

20. März 2014, 10:56 Uhr | LANline/jos

Der Security-as-a-Service-Anbieter Proofpoint veröffentlichte vor Kurzem eine umfassende Studie zu den Tricks von Hackern und Schwächen der Benutzer. "The Human Factor" offenbart unter anderem, dass Angestellte doppelt so oft auf bösartige Links klicken wie ihre Vorgesetzten, dass mehr als jeder Fünfzehnte mindestens einmal im Monat auf Phishing-Links in seinem Posteingang klickt und dass Einladungen aus sozialen Netzwerken den Empfänger zwei Mal so häufig zum Klicken verleiten wie andere Methoden.

Da der Großteil der heutigen Sicherheitslösungen eher auf System- und Softwarelücken als auf menschliches Versagen ausgerichtet ist, geben die gewonnenen Erkenntnisse laut Proofpoint wichtige Hinweise für zukünftige Sicherheits- und Abwehrstrategien.

Die Ergebnisse der Proofpoint-Studie:

  • Jeder klickt. Im Schnitt klickt jeder zehnte Mitarbeiter auf bösartige Links in E-Mails. Selbst Angestellte in Top-Unternehmen klicken bei über einem Prozent der Angriffe.
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  • Attacken leben lange. Jeder fünfzehnte Klick auf bösartige Links geschieht erst über einen Monat nach Eingang der infizierten E-Mail.
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  • Mobilität ist wichtiger als Mobilgeräte. 90 Prozent aller Klicks auf gefährliche URLs stammen von PCs und Laptops, aber nur zehn Prozent von Mobilgeräten. Jedoch geschehen 20 Prozent aller Klicks auf schadhafte URLs außerhalb der Unternehmensfirewall, das heißt. in Heim- oder öffentlichen Netzwerken.
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  • Soziale Netzwerke verleiten. Auftragsbestätigungen, Mahnungen und die Benachrichtigung über eine vermeintliche Kontaktaufnahme in sozialen Netzwerken verführen am häufigsten zum Klicken. Letztere werden im Schnitt doppelt so oft angeklickt wie jede andere Anfrage per E-Mail.

„Diese Studie betrachtet einen der wichtigsten Faktoren in puncto Sicherheit: den Menschen“, sagt Kevin Epstein, VP of Advanced Security & Governance bei Proofpoint. „Eine Sicherheitslösung ist nur dann umfassend, wenn sie auch das Klickverhalten der User berücksichtigt.“ Proofpoints Ansatz sei deshalb effektiv, weil das System ermitteln kann, wer diese User sind, wo sie im Unternehmen sitzen und was nach dem Klick geschieht – und zwar alles in Echtzeit. Um nach einer Attacke unmittelbar Maßnahmen zu ergreifen, sei ein rascher detaillierter Überblick sehr wichtig.

„Mitte letzten Jahres waren wir gezielten Spear-Phishing-Attacken auf Management- und Abteilungsleiterkonten ausgesetzt“, berichtete Leon Hoover, CIO des Hendry Regional Medical Center in Florida, USA. Proofpoints Targeted Attack Protection habe nicht nur die Erfolgsquote beim Blockieren von Angriffen erhöht, sondern darüber hinaus neue Einblicke gewährt. Wichtig sei auch proaktives Handeln, um genau zu wissen, wer betroffen ist und wann welche Art von Attacken erfolgt. Laut Hoover dürfe man keine Zeit damit vergeuden, reaktiv irgendwelchen Berichten über mögliche Sicherheitsverletzungen nachzujagen. Wichtig sei auch eine solide Protokollierung für den Fall, dass ein Sicherheits-Audit anstehe.

Forrester Research kam nach Proofpoint-Angaben zu ähnlichen Schlüssen: Einblicke in das User- und Malware-Verhalten seien für den Schutz unerlässlich. „Nach großen technischen Investitionen ist es enttäuschend, dass Unternehmen noch immer gehackt und ihre Daten angezapft werden. Daher verbringen CISOs heute mehr Zeit mit Überlegungen zu menschlichen Faktoren der Sicherheit, die im Allgemeinen die Schwachstelle bilden“, so der Bericht „Twelve Recommendations for your Security Program in 2014“ (Zwölf Empfehlungen für Ihr Sicherheitsprogramm 2014) von Forrester Research aus dem Februar 2014. Rick Holland von Forrester erkläre in einem Statement bereits im Oktober 201, dass für 75 Prozent der Entscheidungsträger die Installation oder Verbesserung von intelligenten Schutzsystemen in ihrem Unternehmen oberste Proirität haben.

Die Proofpoint-Studie Human Factor beruht auf praktischen Erkenntnissen aus der Nutzung der Lösung Targeted Attack Protection. Weitere Einzelheiten zu den Recherchen sind unter proofpoint.com/threatinsight zu finden.

Mobilität ist wichtiger als Mobilgeräte: 90 Prozent aller Klicks auf gefährliche URLs stammen von PCs und Laptops, aber nur zehn Prozent von Mobilgeräten, so die Proofpoint-Studie.

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