In Deutschland geht offenbar die Angst vor Bespitzelung per Webcam um, wie eine Befragung des Sicherheitsunternehmens Kaspersky zeigt.
31 Prozent der Befragten aus Deutschland haben schon einmal die am Laptop oder am PC angebrachte beziehungsweise integrierte Kamera verdeckt, weil sie Angst vor Bespitzelung hatten. Auch Smartphone-Nutzer in Deutschland fürchten sich vor heimlichen Beobachtern: Immerhin acht Prozent von ihnen haben ihre Gerätekamera verdeckt, um Spione auszusperren. Damit sind die Deutschen im internationalen Vergleich besonders vorsichtig: Nur 23 Prozent der von dem Sicherheitsunternehmen befragten europäische Anwender verhüllen ihre Webcam am PC aus Sicherheitsgründen. »Aus Angst vor Spionage verdecken viele Nutzer die am Geräte angebrachte Kamera beispielsweise mit Klebeband«, so die Beobachtung von Holger Suhl, General Manager bei Kaspersky Lab.
Die Sorge der Nutzer vor heimlicher Bespitzelung ist nach Einschätzung von Kaspersky nicht unberechtigt, wie mehrere Fälle aus der Vergangenheit zeigen. Einer dieser Fälle ist zum Beispiel der so genannte Spy-Eye-Fall, bei dem Cyberkriminelle zur Qualitätssicherung für ihre Online-Banking-Betrügereien die Reaktionen der Opfer via Gerätekamera analysierten. Großes Aufsehen erregte auch ein Fall in Pennsylvania USA , als die Eltern eines Schülers die Schulverantwortliche anklagten, ihren Sohn via Laptop-Webcam aus der Ferne ausspioniert zu haben. In diesem Jahr wurde ein junger US-Amerikaner zu 18 Monaten Haft verurteilt, weil er mehr als 20 junge Frauen per Webcam ausspähte und anschließend mit selbst erstellten Nacktaufnahmen erpresste. Zugang zur Webcam verschaffte sich Täter übrigens über gehackte Social-Media-Profile.
Mit der Lösung Kaspersky Internet Security – Multi-Device 2015, erhältlich ab Ende September 2014, bietet der Hersteller Anwendern von Windows-Geräten nun eine Alternative zum Abkleben der Webcam. Eine neue Funktion mit dem Namen Webcam-Schutz soll hierbei unerwünschte Beobachter aussperren.