Eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Web.de und GMX zeigt: Das Ausspähen von Nutzerdaten durch US-Geheimdienst-Organisationen hat das Verhalten der Deutschen im Internet verändert.
Der repräsentativen Befragung zufolge greift die Hälfte (51 Prozent) der Befragten jetzt seltener oder gar nicht mehr auf amerikanische Online-Dienste zurück. Auch soziale Netzwerke wie Facebook und Google+ werden von 46 Prozent der Bundesbürger weniger häufig oder überhaupt nicht genutzt.
Die Mehrheit der deutschen Verbraucher (53 Prozent) zeigt sich allerdings nicht überrascht davon, dass Geheimdienste grundsätzlich Zugriff auf Nutzerdaten haben. Das Ausmaß der Spionageprogramme »Prism« und »Tempora« schockiert dennoch: 21 Prozent hätten nie gedacht, dass ihre persönliche Kommunikation so stark durchleuchtet wird. Jeder dritte Bundesbürger lehnt die Kontrolle von Internet-Daten als Verletzung der Privatsphäre generell ab. Ein Viertel akzeptiert Internet-Überwachung, wenn dadurch Terroranschläge verhindert werden können.
»Die Abhörskandale haben bereits nach kurzer Zeit deutliche Spuren im Verhalten der deutschen Internet-Nutzer hinterlassen«, meint Web.de/GMX-Geschäftsführer Jan Oetjen. »Jetzt kommt es für Politik und Internet-Industrie darauf an, das Vertrauen in den Schutz der Privatsphäre wiederherzustellen und vor allem Transparenz zu schaffen«.
Web.de und GMX sind Mitgründer der Initiative »Internet made in Germany« von United Internet. Hervorgehoben wird hier der Sicherheits- und Datenschutz-Standard deutscher Internet-Produkte: Dazu zählt beispielsweise der Betrieb von Rechenzentren nach den strengen Anforderungen des deutschen Datenschutzes und der Verzicht auf das Scannen von Mails zu Werbezwecken.
Die im Auftrag von United Internet durchgeführte Umfrage basiert auf Online-Interviews und wurde vom Marktforschungsinstitut YouGov unter 1.033 Personen ab 18 Jahren im Zeitraum vom 26. bis zum 28. Juni 2013 erhoben.