Backups von Daten sind entscheidend für den Fall eines Datenverlusts, einer technischen Störung oder einer Cyber-Attacke. Sind diese Backup-Systeme jedoch mit dem Netzwerk verbunden, sind sie in Reichweite von Angreifern und anfällig dafür, bei einem Ransomware-Angriff verschlüsselt, gelöscht oder deaktiviert zu werden. Auch gilt es zu bedenken, dass die Begrenzung der Anzahl von Personen mit Zugriff auf die Backups die Sicherheit nicht wesentlich erhöht, da die Angreifer diese im Netzwerk wahrscheinlich schon mit Zugangsdaten ausgespäht haben. Weiterhin ist auch bei der Speicherung von Backups in der Cloud Vorsicht geboten – in einem vom Sophos Rapid Response Team untersuchten Fall schickten die Angreifer dem Cloud-Service-Provider eine E-Mail von einem gehackten IT-Administrator-Konto und forderten ihn auf, alle Backups zu löschen. Der Anbieter kam der Aufforderung nach.
Der Industriestandard für sichere Backups zur Wiederherstellung von Daten und Systemen nach einem Ransomware-Angriff lautet 3-2-1: drei Kopien unter Verwendung von zwei verschiedenen Systemen, von denen eines zusätzlich offline ist. Ein zusätzlicher Hinweis: Offline-Backups schützen die Daten nicht vor Ransomware-Angriffen, bei denen die Kriminellen die Daten stehlen und damit drohen, sie zu veröffentlichen, anstatt sie ‘nur‘ zu verschlüsseln.
Nach der Studie „State of Ransomware 2021" glauben 22 Prozent der Unternehmen, dass sie in den nächsten zwölf Monaten Opfer von Ransomware sein werden, weil es schwer ist, Endanwender davon abzuhalten, die Sicherheit zu gefährden.
Social-Engineering-Taktiken wie Phishing-E-Mails sind immer schwieriger zu erkennen. Die Nachrichten sind oft von Hand verfasst, präzise geschrieben, überzeugend und sorgfältig ausgewählt. Die Mitarbeiter müssen genau wissen, wie sie verdächtige Nachrichten erkennen können und was zu tun ist, wenn sie eine solche erhalten. Wen benachrichtigen sie, damit andere Mitarbeiter in Alarmbereitschaft versetzt werden können?
Leider ist das recht unwahrscheinlich. Angreifer machen heute viel weniger Fehler und der Verschlüsselungsprozess hat sich verbessert. Es ist leichtsinnig, sich darauf zu verlassen, dass die Security-Spezialisten eine Möglichkeit finden, den Schaden rückgängig zu machen. Automatische Backups sind von der meisten modernen Ransomware ebenfalls betroffen und ein Wiederherstellen der Originaldaten ist damit kaum noch möglich.