Dieser Trugschluss ist wohl der bitterste, denn laut der "State of Ransomware"-Umfrage 2021 stellt ein Unternehmen, das das Lösegeld zahlt, im Durchschnitt nur etwa zwei Drittel (65 Prozent) seiner Daten wieder her. Lediglich 8 Prozent erhielten alle Daten zurück, und 29 Prozent konnten weniger als die Hälfte wiederherstellen. Die Zahlung des Lösegelds ist – auch wenn es die einfachste Option zu sein scheint und womöglich durch die Cyber-Versicherungspolice abgedeckt ist – keine Lösung, um wieder auf die Beine zu kommen.
Außerdem ist die Wiederherstellung der Daten nur ein Teil des Wiederherstellungsprozesses – in den meisten Fällen legt die Ransomware die Computer komplett lahm, wodurch Software und Systeme von Grund auf neu aufgebaut werden müssen, bevor die Daten wiederhergestellt werden können. Die „State of Ransomware“-Umfrage ergab, dass die Wiederherstellungskosten im Durchschnitt zehnmal so hoch sind wie die Lösegeldforderung.
Die letzte Hiobsbotschaft: dies ist leider selten der Fall. Ransomware ist in den allermeisten Fällen nur der Punkt, an dem die Angreifer das Opfer darauf aufmerksam machen, dass sie da sind und was sie getan haben.
Die Angreifer waren wahrscheinlich schon Tage, wenn nicht Wochen, im Netzwerk, bevor sie die Ransomware gestartet haben. Sie haben es erkundet, Backups deaktiviert oder gelöscht, die Computer mit wichtigen Informationen oder Anwendungen gefunden, die sie verschlüsseln wollten, Informationen entfernt und zusätzliche Nutzdaten oder Backdoors installiert. Das Verbleiben in den Netzwerken der Opfer ermöglicht es den Angreifern, einen zweiten Angriff zu starten. Wann immer sie wollen.