Mehr als die Hälfte der IT-Mitarbeiter, die sich um Security kümmern, haben im vergangenen Jahr festgestellt, dass der Druck auf sie zunimmt. In diesem Jahr erwarten sie ein weiteres Ansteigen ihres Stresslevels – nicht nur wegen Forderungen aus dem Management, sondern auch weil sie ihren Job persönlich nehmen.
Die wachsende Zahl von Sicherheitsbedrohungen sorgt dafür, dass die Anforderungen an IT-Abteilungen wachsen. Das setzt vor allem diejenigen Mitarbeiter unter Druck, die sich um Security-Themen kümmern, wie eine Umfrage des Sicherheitsspezialisten Trustwave unter 1.600 Sicherheitsverantwortlichen und Security-Fachkräften in mehreren Ländern zeigt. Von diesen gaben 53 Prozent an, der Druck auf sie sei im vergangenen Jahr gestiegen. Das Problem: Entspannung ist nicht in Sicht, denn 58 Prozent rechnen damit, dass sich diese Entwicklung in diesem Jahr fortsetzt.
Primär ist es die Unternehmensführung, die Druck auf die Security-Mitarbeiter ausübt. Kein Wunder, haben die meisten Top-Manager doch mittlerweile erkannt, dass IT-Sicherheit für ihr Unternehmen von strategischer Bedeutung ist, weil Sicherheitsvorfälle den Verlust von wichtigen Daten oder die Unterbrechung von Geschäftsprozessen bedeuten können. Immerhin 46 Prozent der Befragten machten in erster Linie Geschäftsführung, Vorstände, CEOs und andere Unternehmenslenker für ihren Stresslevel verantwortlich. Das allerdings ist ein deutlich geringerer Anteil als im Vorjahr (59 Prozent).
Im Gegenzug setzen sich viele Security-Profis selbst stärker unter Druck. Statt 11 Prozent wie 2016 beantworteten in diesem Jahr 29 Prozent die Frage, wer am meisten Druck ausübt, mit »Ich selbst«. Es sei nicht klar, wie es zu dieser Verschiebung gekommen ist, heißt es bei Trustwave. »Eine mögliche Erklärung ist, dass Führungskräfte eher erkennen, dass zu viel Druck auf IT- und Security-Mitarbeiter nicht in einer besseren Leistung resultiert – und stattdessen zu Stress und Burnout führen kann. In einer Zeit, in der fähige Security-Mitarbeiter rar sind, können es sich Unternehmen nicht leisten, qualifizierte Mitarbeiter zu verlieren.« Damit komme dem Druck, unter den sich die Mitarbeiter selbst setzen, weil sie alle Sicherheitsherausforderungen meistern wollen, eine größere Bedeutung zu.