Sicherheitsrisiko wird häufig unterschätzt

Emnid-Umfrage: Deutsche rufen selbst im Urlaub geschäftliche E-Mails ab

13. Juli 2010, 9:15 Uhr |

Von wegen Erholung: Mehr als die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer beantwortet im Sommerurlaub
geschäftliche E-Mails. Dies ergab eine vom Softwareanbieter Symantec in Auftrag gegebene Studie des
Marktforschungsunternehmens Emnid. Befragt wurden knapp 600 Berufstätige in Deutschland.

Vom Büroalltag buchstäblich abzuschalten, fällt den Bundesbürgern offensichtlich schwer: Nicht
weniger als 52 Prozent rufen selbst im Urlaub ihre geschäftlichen E-Mails ab. Rund 34 Prozent
nutzen dazu ihr privates Laptop oder das Smartphone. Immerhin 18 Prozent nehmen gar das Notebook,
Smartphone/Personal Digital Assistant (PDA) oder ein Internet-fähiges Handy ihres Arbeitgebers mit
in den Urlaub, um geschäftliche E-Mails zu lesen und zu beantworten.

Besonders Männer haben der Studie zufolge Probleme damit, den Arbeitsstress auszublenden.
Fast zwei Drittel der berufstätigen Männer (63 Prozent) räumten demnach ein, einen Teil ihrer
Regenerationszeit mit geschäftlichen E-Mails zu verbringen. Frauen schalten hingegen besser ab:
Lediglich 39 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen checken ihre E-Mails auch während des Urlaubs.
Auffallend dabei: Arbeitnehmer mit mittleren Einkommen zwischen 2.000 und 2.500 Euro pro Monat
greifen am häufigsten zum Laptop oder Smartphone, um selbst am Strand keine geschäftliche E-Mail zu
verpassen.

Immer mehr Mitarbeiter verwenden ihre privaten Geräte zum Abrufen der geschäftlichen E-Mails. So
gab ein Drittel der Befragten (34 Prozent) an, dass sie sich über ihre persönlichen PDAs,
Smartphones oder Notebooks auch im Urlaub über das Bürogeschehen informieren. Für sie ist es
inzwischen selbstverständlich, dass sie mit ihren eigenen Geräten auf Daten im Firmennetz zugreifen
dürfen. Die private und geschäftliche Nutzung von IT-Ressourcen werden vermischt. Dieser globale
Trend zur "Consumerization of IT" beeinflusst das Geschäftsleben nachhaltig.

Doch auch Familien können den Berufsalltag nicht vollständig hinter sich lassen. So werden in
zirka 33 Prozent der Familien mit Kind geschäftliche E-Mails auch im Urlaub beantwortet. Bei
Familien mit zwei Kindern loggen sich indes etwa 39 Prozent der Befragten regelmäßig in ihre
E-Mail-Accounts ein.

Durch das Arbeiten am Urlaubsort riskieren Angestellte allerdings mehr als nur ihre Entspannung:
den Verlust vertraulicher und schützenswerter Informationen. Jahr für Jahr müssen sich
Polizeidienststellen mit Fällen beschäftigen, in denen die steigende Tendenz, private oder
geschäftliche Rechner und Handys mit in den Urlaub zu nehmen, zu Diebstahl und Datenklau eingeladen
hat. Laut Landeskriminalamt Baden-Württemberg wurden im Jahr 2009 allein in Baden-Württemberg 2.171
Laptops als gestohlen gemeldet. In den meisten Fällen sind die Daten auf den Endgeräten
ungeschützt. Langfinger haben nach der Erfahrung von Kriminologen leichtes Spiel, auf Informationen
zuzugreifen. Experten raten deshalb: Wer im Urlaub nicht auf Laptop, PDA oder Smartphone verzichten
will, sollte sein Gerät im Hoteltresor aufbewahren und möglichst selten verwenden.

Andreas Zeitler, Vice President und Regional Manager für die Region Zentraleuropa bei Symantec,
ergänzt: "Falls sich der Ausnahmefall schon nicht vermeiden lässt, dass Mitarbeiter während ihres
Urlaubs E-Mails bearbeiten müssen, sollten Unternehmen unbedingt zwei Vorkehrungen treffen: Die
Informationen verschlüsseln und die Endgeräte sichern. Nur so bleibt Dieben der Zugriff auf
sensible Daten auch dann verwehrt, wenn der PDA, das Laptop oder das Smartphone abhanden kommen.
Diese Maßnahmen sind umso wichtiger, als immer mehr Mitarbeiter geschäftliche Informationen auch
mit privaten mobilen Geräten abrufen."

Das Unternehmen soll Regeln für die Internet-Sicherheit entwickeln und die Mitarbeiter über
die aktuellen Gefahren aufklären. Die Notwendigkeit, Passwörter regelmäßig zu wechseln sowie auch
mobile Geräte ausreichend zu schützen, muss unbedingt thematisiert werden. Auch Malware-Autoren und
Hacker haben inzwischen mobile Geräten wie Laptops, Smartphones oder PDAs entdeckt und versuchen
auf diesem Weg, an sensible Firmendaten zu gelangen. Dort werden oft nicht nur vertrauliche
Informationen gespeichert, sondern die mobilen Geräte erlauben auch Zugang zum Firmennetzwerk.
Deshalb ist es notwendig, durch eine zentral verwaltete Mobile-Sicherheitslösung die Geräte und die
darauf gespeicherten Informationen und Zugangsdaten zu schützen. Die effektive Vernetzung von
mobiler Sicherheit und dem Management der mobilen Endgeräte hilft, Ausfallszeiten zu reduzieren,
die Produktivität und Reaktionszeit der Nutzer zu erhöhen und gleichzeitig den Schutz über den
gesamten Lebenszyklus des Gerätes zu gewährleisten. Eine Antivirus-Lösung ist ein guter Anfang,
aber um seine Daten hinreichend zu schützen, müssen auch die Speicherung und das Wiederherstellen
von Daten gegeben sein. Nur so funktionieren Notebooks, Server und Anwendungen selbst während eines
Ausfalls problemlos.

LANline/jos


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