Mit Unterstützung aus der Softwareindustrie haben europäische Polizeibehörden mehrere Kontrollserver eines Botnetzes lahmgelegt, die seit mehreren Jahren über drei Millionen Zombie-Rechner kontrolliert hatten.
In einer konzertierten Aktion ist den europäischen Polizeibehörden und mehreren Softwarefirmen rund um Microsoft und Symantec ein erfolgreicher Schlag gegen die organisierte Cyberkriminalität gelungen. Im Rahmen von seit mehreren Monaten unter der Regie von Europol in Den Haag laufenden Ermittlungen hatten die Experten ein Botnetz mit weltweit über drei Millionen angeschlossenen Zombie-Rechnern aufgedeckt, das von europäischen Servern aus gesteuert wurde. Die bisher noch unbekannten Hintermänner hatten die über verseuchte Links in Emails und auf Webseiten infizierten Rechner laut den Ermittlungsergebnissen vor allem dazu genutzt, Passwörter und Bankdaten der Opfer zu erbeuten und die Malware weiter zu verbreiten. Nach Informationen von Europol war das »Ramnit« getaufte Botnetz bereits seit fast drei Jahren aktiv, bevor man jetzt die Kontrollserver ausschalten konnte. »Die Täter haben die Kontrolle über ihre Infrastruktur verloren«, freute sich der bei Europol für den Fall zuständige Einsatzleiter Paul Gillen über diesen Erfolg und lobte dabei auch ausdrücklich die reibungslose Zusammenarbeit mit den Kollegen aus den Mitgliedsländern sowie der Softwareindustrie.