Eigentlich sollten sich Angestellte in ihrer Urlaubszeit die dringend benötigte Ruhe gönnen, um danach wieder mit voller Kraft angreifen zu können. Doch wie eine aktuelle Emnid-Umfrage zeigt, bearbeitet rund ein Viertel aller Deutschen auch im Urlaub Firmen-Emails und ähnliches. Und riskiert damit die eigene, wie auch die Unternehmens-Gesundheit.
»Ich bin dann mal weg« - nicht erst seit Hape Kerkelings Bestseller verabschieden sich jedes Jahr Millionen deutsche so von ihren Kollegen in den Urlaub. Doch spätestens seit mobile Arbeitsgeräte wie Smartphones oder Netbooks immer kleiner und dennoch leistungsfähiger werden, schaffen es immer weniger Angestellte diesem Vorsatz auch tatsächlich treu zu bleiben, und den Urlaub dazu zu nutzen, wozu er eigentlich dienen sollte: Sich mit genügend physischem und psychischem Abstand vom Arbeitsalltag zu erholen und den sprichwörtlichen Akku so wieder aufzutanken. Optimal wäre es dazu, etwas völlig anderes zu machen als sonst und sich möglichst überhaupt nicht mit der arbeit und den dortigen Sorgen und Nöten zu befassen.
Nach einer aktuellen Umfrage von Emnid im Auftrag von Symantec jedoch, schaffen es immer weniger Menschen, sich wirklich für diese Zeit aus dem Betrieb auszukoppeln. So ist es etwa für 23 Prozent der Deutschen völlig normal, rein aus beruflichen Gründen ihr Laptop oder Smartphone mit in den Urlaub zu nehmen, damit sie auch dort jederzeit per Email und Telefon erreichbar sind. Noch mehr Urlauber schauen zumindest gelegentlich einmal nach dem Rechten im Arbeits-Postfach. Besonders betroffen sind laut der Umfrage von diesem Problem abzuschalten die Männer. Fast ein Drittel (29 Prozent) von ihnen bearbeitet auch in ihren Ferien ihr Firmen-E-Mail-Konto, während dies bei den Frauen mit 17 Prozent deutlich seltener ein fester Bestandteil des Urlaubs ist.
Noch wichtiger ist der ständige Kontakt zum Netz jedoch den Jugendlichen und »Digital Natives« der Generation Facebook. Unter den 14- bis 29-jährigen ist es sogar für 40 Prozentwichtig, auch im Urlaub stets den Überblick und Anschluss an Emails und Social Networks nicht zu verlieren. Die noch mit dem Postbrief aufgewachsene Gruppe der 50- bis 59-Jährigen hält hingegen am wenigsten davon, auch im Urlaub noch elektronische Post zu checken und verschicken. Nur 15 Prozent von Ihnen bearbeiten in den Ferien überhaupt berufliche Mails und Anfragen.