Zuletzt stellt die Studie auch interessante regionale unterschiede beim Arbeitsverhalten im Urlaub fest. Während satte 41 Prozent der Hauptstädter auch im Urlaub jederzeit per Mail und Telefon für ihren Chef und die Kollegen in Berlin erreichbar sind, pochen die Bayern am deutlichsten auf den nötigen Abstand: Lediglich 19 Prozent wollen auch am strand das Laptop oder Smartphone in der Leder(bade)hose mit sich tragen, um dort bei Bedarf für die Firma erreichbar zu sein.
Für die Arbeitgeber sind diese Zahlen allerdings, auch wenn sie auf den ersten Blick einen enormen Einsatzwillen der Arbeiter zeigen, alles andere als positiv - zumindest, wenn sie langfristig denken. Denn einerseits werden durch den stetigen Kontakt die wenigen Erholungsphasen, die beim heutigen Stressaufkommen und der extrem hohem Kommunikationsdichte umso wichtiger sind, ad absurdum geführt. Die dauerhaft vernetzten Arbeiter verpassen dadurch die wichtigste Gelegenheit, Distanz zum Berufsalltag zu schaffen und sich physisch wie mental zu erholen. Auch einer der Gründe, warum Burnout auf bestem Wege ist, eine deutsche Volkskrankheit zu werden.
Andererseits birgt der oft auch eigenmächtige Fern-Kontakt zur Arbeit oft auch erhebliche Gefahren für die IT des Unternehmens. Fernzugriffe, unverschlüsselte Kommunikation und Daten auf geklauten Smartphones und Laptops, etc. können genauso schnell erhebliche Kosten verursachen, wie ein ausgebrannter Mitarbeiter. Laut der Studie »2010 Annual Study: Cost of a Data Breach« von Symantec kostete jede Datenpanne deutscher Unternehmen im vergangenen Jahr durchschnitt 3,4 Millionen Euro für die Aufklärung, Sicherheitsverbesserung und Eindämmung möglicher Folgen und Risiken. Damit wird aus ein wenig gut gemeintem Einsatzwillen eines Mitarbeiters im schlimmsten Fall schnell ein riesengroßer Schaden für die Firma, oder eben für den Mitarbeiter selbst.