Der Schutz mobiler Umgebungen wird immer wichtiger. Beim CRN-Workshop Mobile Security konnten sich die Teilnehmer informieren, wie sich der Markt für mobile Sicherheit entwickelt, mit welchen Lösungen Systemhäuser Geld verdienen können und welche Technologie im abhörsicheren »Merkel-Phone« steckt.
Smartphones und Tablets ergänzen die althergebrachte Windows-Welt: Mitarbeiter nutzen mobile Devices – oftmals ihre eigenen – um E-Mails zu schreiben, mit Unternehmens-Apps zu arbeiten und unterwegs auf das Unternehmensnetzwerk zuzugreifen.
Das alles hat Vorteile. Die Produktivität der Angestellten steigt, viele schätzen es, ihr Arbeitsgerät selbst auszusuchen. Die IT-Sicherheit allerdings wird dabei oft vernachlässigt. Denn heterogene mobile Umgebungen lassen sich im Gegensatz zur traditionellen Windows-Welt nur schwer mit standardisierten Lösungen schützen. Viele Mitarbeiter sichern ihre mobilen Endgeräte nur unzureichend gegen Angriffe und Diebstahl ab und auch die Unternehmen selbst sind auf BYOD nicht genügend vorbereitet. Einer Umfrage von Acronis zufolge haben 60 Prozent der befragten Firmen keine BYOD-Policy.
Nach den Enthüllungen von Edward Snowdon allerdings sind Datensicherheit und Datenschutz bei vielen Unternehmen stärker ins Bewusstsein gerückt. Unter dem Motto »Die größten Sünden im Umgang mit mobilen Daten« stellte Thomas Haberl, Vertriebsleiter des IT-Dienstleisters SSP Europe, beim CRN-Workshop Mobile Security kürzlich vor, welche Fallstricke Unternehmen in jedem Fall vermeiden sollten.
Laut SSP Europe Sünde Nummer eins: Daten auf ausländischen Servern oder auf Servern ausländischer Firmen in Europa speichern. »Dort hat die NSA Zugriff«, warnte der Unternehmer. Als zweite Sünde nannte er, Dateien unverschlüsselt auf externen Systemen abzulegen. »Der Mensch ist ein Risiko«, erläuterte Haberl. Als dritte große Sünde führte der Branchenkenner an, Daten und Inhalte unverschlüsselt zu versenden.
Aus diesen Problemen ergeben sich nach Haberls Einschätzung eine Reihe von Chancen für IT-Anbieter in Deutschland. Beratung im Hinblick auf Sicherheit und Compliance, sichere Cloud Services und sichere Plattformen für Datenspeicherung und –austausch könnten sich nach seiner Einschätzung zum Exportschlager entwickeln.
Trotz der Sensibilisierung für das Thema muss in vielen Anwenderunternehmen noch ein Bewusstsein für die Brisanz von Datenschutz und Datensicherheit geschaffen werden. Dabei sind nicht nur IT-Hersteller gefragt, sondern auch der Channel. Beim CRN-Workshop Mobile Security konnten sich die Teilnehmer einen Überblick verschaffen, mit welchen Produkten, Lösungen und Beratungsansätzen der Einstieg in den Wachstumsmarkt gelingen kann.