Auch wenn das Ergebnis sicherlich nicht 1:1 auf andere Fälle übertragen werden kann, beweist eine Erfolgsquote von 20 Prozent, zumal in einer IT-affinen Umgebung, nur allzu deutlich, wie trügerisch die selbst attestierte Sicherheit in der Praxis ist. Lediglich unregelmäßig und flapsig auf mögliche Gefahren hinzuweisen und nach einem Schadensfall auf die entsprechenden Mitarbeiter zu zeigen, ist dafür die denkbar schlechteste Lösung. Vielmehr wird es endlich Zeit, das Problem als solches anzuerkennen und es ernsthaft anzugehen. Zur Digitalisierung gehört es eben auch, sich immer wieder mit den möglichen Gefahren auseinanderzusetzen und die eigene Organisation bestmöglich dagegen zu wappnen.
Grundvoraussetzung für eine tragfähige Absicherung ist eine klar definierte und sich stetig weiterentwickelnde Security-Strategie. Diese muss den Mitarbeitern auf allen Ebenen klar kommuniziert werden und auch auf aktuelle Bedrohungslagen eingehen. Dazu gehört auch, sie praktisch und regelmäßig mit Schulungen auf solche Angriffe und andere Sicherheitsrisiken vorzubereiten. Ebenso gilt es, sich auf technischer Ebene weiterzuentwickeln und schonungslos eigene Sicherheitslücken wie beispielsweise in der Rechte- und Rollenvergabe zu identifizieren und auszumerzen. Auch das muss ein fortlaufender Prozess sein. Zudem sollte unbedingt erörtert werden, inwieweit die Resilienz für einen Angriffsfall gesteigert werden kann, beispielsweise durch Threat Management und Business Continuity. So lässt sich häufig zumindest der Ausfall kritischer Bereiche auf ein verschmerzbares Minimum reduzieren oder verhindern.
Oft wäre die Bereitschaft zu solchen Maßnahmen zwar in der Fachabteilung durchaus Vorhanden, aber die Unternehmensführung ist nicht bereit, die notwendigen Ressourcen dazu zur Verfügung zu stellen. Im Falle eines Falles ein sehr teurer Fehler. Vielleicht würde hier manchen ein Selbstversuch nach dem Vorbild von Gitlab endlich die Augen öffnen.