Weniger Spam – mehr Viren

Gutschein für einen Trojaner

19. November 2012, 11:12 Uhr | Elke von Rekowski
Cyberkriminelle werden immer dreister und durchleuchten dafür genau das Verhalten der Anwender (Foto: Edelweiss - Fotolia.com).

Gute Nachrichten für alle Spam-Gebeutelten: Der Anteil dieser unerwünschten Nachrichten in den Mails ist im dritten Quartal 2012 gesunken. Grund zur Entwarnung gibt es allerdings nicht, denn gleichzeitig ist ein Anstieg von verseuchten Mails zu verzeichnen.

Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Spam Report von Kaspersky Lab. »Seriöse Werbetreibende nehmen immer mehr Abstand davon, per Spam-Mail Reklame für ihre Produkte zu machen. Das liegt zum Teil daran, dass E-Mails immer öfter für kriminelle Zwecke missbraucht werden: beispielsweise zur Werbung für illegale Konsumgüter, aber auch zu betrügerischen Zwecken«, sagt Darya Gudkova, Head of Content Analysis & Research bei Kaspersky Lab.

Offenbar suchen sich die Versender von Werbung neue Wege weg von der E-Mail und hin zu Social-Media-Plattformen, Bannerwerbung oder auch Coupon-Services. Diesen Trend nutzen auch Cyberkriminelle für ihre Zwecke: Gerade die immer beliebteren Coupon-Dienste werden dazu missbraucht, um im Namen von Groupon und Co. Spam-Mails zu verschicken. Hinter den vermeintlichen Angeboten stecken finstere Absichten, da mit den E-Mails häufig auch schädliche Anhänge verbreitet werden oder Anwender auf manipulierte Webseiten gelockt werden sollen.

Cybergangster treiben’s politisch

Für ihre üblen Machenschaften nutzen Kriminelle immer häufiger politische Themen aus. So war zum Beispiel US-Präsident Barack Obama im dritten Quartal die beliebteste Persönlichkeit bei Spam-E-Mails, wozu mit Sicherheit auch das große Interesse am Wahlkampf und den Präsidentschaftswahlen in den USA beigetragen haben. Selbst unter dem Namen seiner Frau Michelle versendeten Betrüger Spam-Nachrichten. Darüber hinaus haben die Experten des Sicherheitsunternehmen Spam-Aktivitäten beobachtet, die sich das allgemeine Interesse am Skandalvideo »Die Unschuld der Muslime« zunutze machten, um schadhafte Software zu verbreiten.

Deutsche Nutzer erhielten im September übrigens weltweit die meisten schädlichen Anhänge und Links per E-Mail. Damit belegten erstmals seit acht Monaten nicht die USA den ersten Rang in dieser Statistik. Auch im Quartals-Ranking belegt Deutschland den Spitzenplatz: 10,66 Prozent aller von Kaspersky Lab entdeckten schädlichen Anhänge und Links im Mail-Traffic von Juli bis September wurden hierzulande registriert. Auf Platz zwei liegt die USA mit rund zehn Prozent und auf Platz drei Australien mit knapp sechs Prozent.


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