Oracle untersucht einen Hackerangriff auf seine Tochter Micros System. Die Angreifer haben anscheinend einen Virus in mehrere hundert Firmenrechner eingeschleust und es auf die Daten des Abrechnungssystems der Oracle-Tochter abgesehen.
Mit einem Virus haben anscheinend russische Hacker die Abrechnungssysteme der Oracle-Tochter Micros Systems kompromittiert. In einem Brief an seine Kunden informierte der US-Softwarehersteller, dass ein Schadcode in den Systemen entdeckt und sich darum gekümmert wurde. Micros-Anwender sollten sicherheitshalber ihr Passwort für das Service-Portal zurücksetzen.
Laut Medienberichten sind bis zu 700 Computer darunter ein Support-Portal für Kassensysteme und Kreditkartenlesegeräte der Oracle-Tochter von dem Angriff betroffen. Der Hersteller versichert jedoch, dass interne Systeme sowie die Cloud-Dienste nicht vom Angriff betroffen worden seien. Kreditkartendaten würden beim Bezahlvorgang und bei der Speicherung verschlüsselt.
Oracle hatte vor zwei Jahren rund 4,7 Milliarden Euro für Micros bezahlt. Damals wurde die Software in über 330.000 Hotels und Geschäften weltweit verwendet. Das Unternehmen gehört zu den drei größten PoS-Verkäufern.
Während der US-Hersteller keine weiteren Informationen über den Hackerangriff mitteilte, vermutet der Security-Experte Brian Krebs in seinem »Krebs on Security«-Blog, dass eine russische Organisation hinter der Attacke steckt. Unter Berufung auf zwei Insider schreibt Krebs, dass das Micros-Kundenportal mit einem russischen Server kommunizierte, den bekanntermaßen die sogenannte Carbanak Gang nutzt. Carbanak soll Teil eines russischen Cybercrime-Syndikats sein, das in Verdacht steht, in den letzten Jahren über eine Milliarde US-Dollar von Banken, Händlern und Hotels gestohlen zu haben.