Smartphone-Security

Handyviren: Mobile Bedrohungslage verschärft sich

29. März 2011, 16:46 Uhr | Lars Bube

Mit der steil wachsenden Zahl an Smartphones wird auch die Bedrohungslage für mobile Geräte stetig ernster. Innerhalb des vergangenen Jahres tauchten rund 50 neue Schädlingsfamilien in über 500 Varianten für mobile Endgeräte auf, auch iPad und Co. sind in Gefahr.

Die Zahl der Smartphonebesitzer steigt in Deutschland rapide an, im vergangenen Jahr verdoppelte sich laut Branchenverband Bitkom die Zahl der Mobiltelefone mit Internetanschluss. Fast jeder fünfte deutsche Internetnutzer (18 Prozent) ist mittlerweile auf einem mobilen Endgerät im Netz unterwegs. Damit wird diese große Anzahl an Nutzern und potentiellen Kunden nicht nur für die Mobilfunkindustrie immer interessanter, auch die Cyberkriminellen richten ihren Blick zunehmend auf die Geräte in den Taschen der Nutzer. Dort finden sie meist lohnende Beute, neben persönlichen und Adressdaten haben die meisten Nutzer auch andere Datensätze, beispielsweise für Banking und Logins, im Telefon gespeichert.

Ein genauerer Überblick, wie sich die mobile Malwareszene entwickelt, findet sich bei den meisten Antivirenherstellern, die auf die neuen Gefahren inzwischen mit spezieller Mobile-Security-Software reagieren. So weist beispielsweise Kaspersky Lab für den Zeitraum zwischen August 2009 und Dezember 2010 insgesamt 46 neue mobile Schädlingsfamilien aus. Über 549 Modifikationen davon versuchten auf verschiedene Weisen auf Smartphones zu gelangen um diese zu infizieren. Den größten Anteil davon machen derzeit noch Trojaner aus, die sich nur per SMS weiter verbreiten können.

Mit »Trojan.WinCE.Terdial.a« wurde jedoch 2010 auch ein erster mobiler Trojaner der nächsten Generation entdeckt, der Smartphones mit verschiedenen Betriebssystemen befallen kann und diese anschließend dazu zwingt, eine internationale kostenpflichtige Nummer zu wählen, deren Gewinn an die Hintermänner geht. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde der erste Trojaner für Symbian-Telefone entdeckt. »Trojan-Spy.SymbOS.Zbot.a« ermöglichte es den Cyberkriminellen, auf den infizierten Smartphones die SMS-Authentifizierung für Online-Banking-Dienste zu umgehen und so Geld abzuheben.


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