Intel Security will sich künftig stärker auf die Absicherung von Endpoints und cloud-basierte Lösungen konzentrieren. Das Firewall-Geschäft soll offenbar verkauft werden – an den US-Rüstungskonzern Raytheon, der im Frühjahr schon Websense übernommen hatte.
Auf seiner jährlichen Sicherheitskonferenz »Focus« hatte Intel Security in dieser Woche eine neue Unternehmensstrategie vorgestellt. Diese sieht ein stärker integriertes und offeneres Sicherheitssystem vor, mit Fokus auf dem Schutz von Endpoints und cloud-basierten Lösungen. Kern des Portfolios sollen künftig »McAfee Endpoint Security« und »McAfee Active Response« sein – die »McAfee Next Generation Firewall« und »McAfee Firewall Enterprise« spielen offenbar keine größere Rolle mehr, denn sie wurden nicht weiter erwähnt.
Wie CRN in den USA nun erfahren hat, soll das Firewall-Geschäft verkauft werden – an den Rüstungskonzern Raytheon, der seine Mitarbeiter in einer internen Mail bereits informierte. »Wenn sich Geschäftsmöglichkeiten wie diese auftun, haben wir die Stärke und Agilität, schnell und entschlossen zu handeln«, schrieb CEO John McCormack. Die Übernahme erweitere die Hybrid Cloud-Fähigkeiten des Unternehmens und verbessere die Security-Plattform »Triton«. Rund 300 neue Mitarbeiter sollen im Zuge des Zukaufs zu Raytheon stoßen.
Der Rüstungskonzern würde auf diese Weise sein Security-Geschäft ausbauen, das er erst im Frühjahr durch die 1,9 Milliarden Dollar schwere Übernahme der Mehrheit bei Websense stärker in den IT-Bereich verlagert hatte. Daneben ist Raytheon weiterhin einer der größten Hersteller von Patriot-Flugabwehrraketen und Radarsystemen für Kampfflugzeuge.
»Wir werden einige harte Veränderungen in unserem Portfolio haben«, sagte Chris Young, Senior Vice President und General Manager von Intel Security auf der Focus-Konferenz. Was damit gemeint war, wird nun aber erst im Nachgang klar. Darüber hinaus versprach Young aber auch neue Produkte, zu denen etwa McAfee Active Response zählt. Dieses soll Security-Analysten und Administratoren umfangreiche Statusdetails von Endgeräten liefern, sodass sie Bedrohungen schneller erkennen und auswerten können. Die Lösung integriert sich in das zentrale Management des »McAfee ePolicy Orchestrator« und erstellt aus allen Erkenntnissen eine umfangreiche Dokumentation.
Außerdem setzt Intel Security künftig stärker auf einen Informationsaustausch zwischen den Security-Anbietern über STIX (Structured Threat Integration Expression) und TAXII (Trusted Automated eXchange of Indicator Information). Beide Standards werden ab sofort unterstützt.