Bitdefender-Umfrage: 73 Prozent verwenden ein Kennwort für mehrere Login-Vorgänge

Internet-Nutzer vernachlässigen Schutz ihrer privaten Daten

10. November 2010, 11:20 Uhr |

Viele PC-User laufen Gefahr, vertrauliche Daten preiszugeben, weil sie Kennwörter leichtsinnig wählen oder mehrfach verwenden. Dies ergab die jüngste Studie des Antivirus-Spezialisten Bitdefender (www.bitdefender.de). Von 1.000 Befragten verwenden fast drei Viertel ein identisches Kennwort für verschiedene Accounts. Außerdem erstellen die meisten Nutzer Kennwörter mit nur sechs Zeichen Umfang, die zudem nicht ausreichend komplex aufgebaut sind und Hackern so das Handwerk zusätzlich erleichtern.

Bitdefender führte die Studie zum Thema Passwortsicherheit an Hand von
schriftlichen Interviews mittels Fragebogen durch. Dazu wählten die Verantwortlichen 1.000
Teilnehmer aus 16 verschiedenen Ländern aus. Das Geschlechterverhältnis betrug 1:1, das
Durchschnittsalter lag bei 29,5 Jahren. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die meisten
Internet-User den Schutz ihrer Privatsphäre im Netz auf die leichte Schulter nehmen.

Identische Passwörter erhöhen das Datendiebstahlrisiko: 67 Prozent der befragten
Personen besitzen mehr als fünf passwortgeschützte Accounts für soziale Netzwerke, Online
Banking-Vorgänge etc. Dabei vergeben rund drei Viertel der User ein identisches Kennwort für
mehrere oder alle dieser Konten. Dieses riskante Verhalten kann dazu führen, dass Cyberkriminelle
Zugriff auf sämtliche Accounts und somit auch auf die dort hinterlegten Daten erlangen. Falls der
User beispielsweise die gleichen Zugangsdaten sowohl für den Social Network Account als auch für
das Online-Banking-Konto verwendet, eröffnen sich gleich zwei Datenquellen für
Internet-Kriminelle.

Oftmals zu kurze und simple Codes: In puncto Passwortlänge gaben 250 der 1.000
Umfrageteilnehmer an, dass sie nur die mindestens erforderlichen sechs Zeichen verwenden. Für einen
ausreichenden Schutz vor Datendieben ist das allerdings zu wenig. Nur ein Prozent der User
formuliert etwa einen Code von mehr als 15 Zeichen Länge, der Hackern das "Knacken" des Passworts
nahezu unmöglich machen würde. Hinsichtlich der Komplexität von "Schlüsselwörtern" verwenden 63 %
ausschließlich Klein- oder Großschreibung, wohingegen 21 Prozent zumindest eine Mischung aus beiden
nutzen. Lediglich 50 User schützen ihre vertraulichen Daten optimal, indem sie ihr Kennwort aus
Klein- und Großbuchstaben sowie Zahlen und anderen Sonderzeichen zusammensetzen.

User vertrauten "Interviewern" ihre Zugangsdaten an: Ein weiteres kurioses Ergebnis
im Laufe der Befragungen: Mehr als 100 Teilnehmer gaben den Interviewern – also völlig fremden
Personen – ihre persönlichen Kennwörter preis. Dabei wollten sie lediglich hinterfragen, ob die
Passwörter genug Schutz vor Hacking-Übergriffen bieten. "Das ist ähnlich, wie wenn man mehrere
Kopien des eigenen Haustürschlüssels besäße und diese an jeden, der danach fragt, aushändigen würde"
, warnt Sabrina Datcu, Bitdefender-E-Threat-Analytikerin sowie Autorin dieses Experiments.

Zum Schutz ihrer vertraulichen Daten im Netz rät die Virenschutzexpertin den
Internet-Nutzern, verschiedene Passwörter für verschiedene Accounts zu erstellen. Außerdem sollten
die Kennwörter aus Klein- und Großbuchstaben sowie Ziffern und anderen Sonderzeichen bestehen, um
Internet-Kriminellen das Hacken der Login-Daten zu erschweren.

LANline/jos


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