Die Zahl der ferngesteuerten Rechner, so genannter »Zombies«, ist 2006 auf acht Millionen angestiegen. Sie waren nach einem Bericht der IT-Sicherheitsfirma Commtouch dafür verantwortlich, dass das Spam-Aufkommen im vergangenen Jahr um 30 Prozent stieg.
Traurig, aber wahr: Nach den USA ist Deutschland das Land, in dem laut Commtouch die meisten Zombie-Rechner zu Hause sind.
»Die Spam-Wellen waren 2006 größer, kamen in kürzeren Abständen und basierten auf immer ausgefeilteren Techniken«, sagt Amir Lev, Präsident und Cheftechniker von Commtouch. Traditionelle Abwehrtechniken wie Content-Filter und Schwarze Listen mit IP-Adressen erwiesen sich zunehmend als wirkungslos.
Zu den neuen Waffen im Arsenal der Versender von unerwünschten E-Mails zählen Image-Spam-Mail, also Werbebotschaften in Form von Bildern. Laut Commtouch »frisst« Image-Spam mittlerweile 70 Prozent der Bandbreite, der für den Transport aller Arten von Spam-Mails aufgewendet werden muss.
Eine weitere unerfreuliche Zahl, die von Daten anderer IT-Sicherheitsfirmen untermauert wird: Gut 87 Prozent des gesamten E-Mail-Verkehrs im vergangenen Jahr war Spam. Dies entspricht einem Zuwachs von 30 Prozent im Vergleich zu 2005. Ironport, ein Anbieter von Web- und E-Mail-Security-Appliances, verzeichnete alleine im November einen Anstieg um 35 Prozent.
Für 85 Prozent des Spam-Aufkommens waren 2006 nach Angaben von Amir Lev Zombie-Rechner verantwortlich. Pro Tag waren zwischen 6 und 8 Millionen solcher ferngesteuerter Systeme aktiv. Einzelne Spam-Versender schaffen es Lev zufolge, teilweise bis zu 200.000 gekaperte Rechner gleichzeitig für das Übermitteln von Werbe- und Phishing-Mails einzusetzen.