Studie von ID Analytics: Nicht jeder Datendiebstahl hat die gleichen Folgen

Je größer der Datenklau, desto kleiner das Risiko für den Einzelnen

13. November 2007, 0:01 Uhr |

Je mehr Daten bei einem Diebstahl abhanden kommen, desto geringer ist das Risiko für den Einzelnen, dass seine Daten missbraucht werden. Dies hat jetzt ID Analytics in einer Studie herausgefunden.

ID Analytics hat zwölf Fälle untersucht, bei denen personenbezogene Daten gestohlen wurden. Insgesamt ging es um mehr als zehn Millionen Personen. Dabei tauchte die höchste Rate des organisierten Datenmissbrauchs bei den kleineren Diebstählen auf. Bei Fällen mit weniger als 5000 Datensätzen betrug die Missbrauchsrate etwa 0,5 Prozent. Im Vergleich dazu waren es bei 100 000 oder mehr Records etwa nur 0,1 Promille.

"Jemand, dessen Identität bei einem massiven Datenverlust preisgegeben wurde hat also ein wesentlich geringeres Risiko, als jemand dessen Informationen bei einem kleinen Diebstahl transferiert wurden?, erklärt Thomas Oscherwitz, Chef für Privacy-Themen bei ID Analytics. Seiner Ansicht nach haben die Diebe kaum die Zeit, die Ressourcen oder das Wissen, um mehr als nur einen Bruchteil der Daten zu missbrauchen, die sie stehlen.

Unternehmen können daraus Rückschlüsse für sinnvolle Reaktionen auf Daten-Diebstähle ziehen. "Nicht alle Datenverluste sind gleich. Und es gibt auch keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Verlusten und dem Schaden, der daraus entsteht", bemerkt Oscherwitz und rät deshalb zu einer sehr individuellen Behandlung von Datenverlusten.

Wenn Identitäten missbraucht wurden, geschah dies meist auch nur über einen kurzen Zeitraum. Der Missbrauch der Daten dauerte nie länger als zwei Wochen. Dies komme daher, dass die Kriminellen häufiger die Daten wechseln, die sie verwenden, um das Risiko entdeckt zu werden, möglichst gering zu halten.

Mehr zum Thema:


Datendiebstahl bei TJX entwickelt sich zum IT-Krimi


Fall TJX: Visa will für Kreditkartendiebstahl fast 880 000 Dollar Schadensersatz


Schutz von Datenklau: Trend Micros Provilla-Kauf bringt Symantec in Zugzwang


Digitale Datendiebe verwischen alle Spuren

Katharina Guderian/wj/LANline


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Lampertz GmbH & Co. KG

Matchmaker+