Gefährliche Sicherheitslücke entdeckt

Kriminelle kapern Windows-PCs per Office-Datei

23. Oktober 2014, 10:46 Uhr | Elke von Rekowski
Eine gefährliche Sicherheitslücke hilft Kriminellen beim Kapern von Windows-PCs (Foto: © Jeanette Dietl - Fotolia.com).

Mit Hilfe von manipulierten Office-Dokumenten können Cyberkriminelle die Kontrolle über PCs übernehmen. Schuld ist eine neue Zero-Day-Sicherheitslücke in verschiedenen Windows-Versionen.

Das Sicherheitsunternehmen Trend-Micro warnt jetzt vor harmlos erscheinenden Office-Dateien in E-Mails. Diese Dateien könnten einen Virus enthalten, der eine jetzt entdeckte Zero-Day-Sicherheitslücke in verschiedenen Windows-Versionen ausnutzt. Anwender sollten daher besonders vorsichtig sein, wenn sie Anhänge mit Office-Dateien von unbekannten Absendern erhalten. Aktuell sind infizierte PowerPoint-Dateien im Umlauf mit deren Hilfe die Sicherheitslücke ausgenutzt werden kann.

Wird eine infizierte Datei geöffnet, erhält der Anwender eine Windows-Sicherheitswarnung, ob er aktive Inhalte im Dokument erlauben möchte. Wer diese Warnung ignoriert, muss keinen zusätzlichen Bearbeitungsschritt im Dokument selbst vollziehen, um die Infektion zum Abschluss zu bringen. Das Anklicken einer im Dokument eingebetteten Datei oder URL ist dazu also nicht erforderlich. Daher ist das Infektionsrisiko besonders hoch.

»Auch wenn der Anwender die Möglichkeit hat, das Ausnutzen der Sicherheitslücke an der letzten Stelle der Infektionskette durch seine Weigerung zu verhindern, ist die Lücke sehr gefährlich. Denn die meisten Nutzer, die bislang die relativ häufig vorkommende Windows-Sicherheitswarnung mit Ja beantwortet und damit keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, dürften versucht sein, einfach aus guter Gewohnheit auch in diesem Fall auf Ja zu klicken«, so Sicherheitsexperte Udo Schneider bei Trend Micro. Die von dem Sicherheitsunternehmen untersuchten infizierten Dateien enthalten ein bösartiges OLE-Objekt (OLE = Object-Linking-and-Embedding). Es missbraucht die Windows-Sicherheitslücke, um darüber bösartigen Code mit den Privilegien des angemeldeten Anwenderprofils auszuführen. Grundsätzlich lassen sich für diesen Angriff neben PowerPoint-Dateien sämtliche Dokumentenarten, welche die Einbettung von OLE-Objekten erlauben nutzen, darunter zum Beispiel auch Office-Dokumente.

Das Unternehmen rät zur Installation von verhaltensbasierten Sicherheitslösungen und empfiehlt dringend, diese Lösungen immer auf dem aktuellen Stand zu halten. Unternehmen sollten zudem Lösungen einsetzen, mit deren Hilfe sich Sicherheitslücken virtuell lassen, bis Patches vorhanden sind.


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