App-Richtlinien bringen Rahmen für mehr Datenschutz bei mobiler Werbung

Lookout: Fünf Prozent aller Apps nutzen aggressive Werbung

10. Juli 2012, 7:34 Uhr | LANline/sis

Apps mit aggressiver und den Datenschutz verletzender Werbung sind im vergangenen Jahr zunehmend zum Problem geworden. Lookout hat daher Werberichtlinien für Apps entwickelt, die die individuellen Datenschutzbedürfnisse der Nutzer stärken sollen. Gleichzeitig ermöglichen sie eine wirksame Selbstregulierung des mobilen Ökosystems und erhalten so dessen Innovationsfähigkeit, so das Unternehmen.

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Die Richtlinien tragen den Titel „A Framework for Encouraging Innovation While Protecting Privacy” und sollen Entwickler und Werbevermarkter dabei unterstützen, neue Werbeformate auszuprobieren und dabei strenge Datenschutzvorgaben einzuhalten.

Werbung auf Smartphones und Tablets ist die Grundlage für den Boom kostenloser Apps, da sie dem Entwickler Einnahmen verschafft und so eine Refinanzierung ermöglicht. Allein dieses Jahr soll der Umsatz 2,4 Milliarden Dollar betragen haben, für 2015 rechnen die Analysten von Juniper Research mit 7,1 Milliarden. Jedoch sind die Grenzen unklar, wie Apps und Werbung die persönlichen Informationen von Endnutzern behandeln müssen und Werbeinformationen außerhalb der App darstellen dürfen. Daher legten mehrere mobile Werbevermarkter zuletzt ein aggressiveres Verhalten an den Tag. Beispielsweise blendeten sie Werbung in der Benachrichtungsleiste ein, verändern Browser- und Desktop-Einstellungen oder griffen auf persönlich identifizierbare Informationen zu.

Lookout hat zahlreiche kostenlose Apps auf ihren Umgang mit Nutzerdaten und ihr Verhalten hin untersucht und dabei zehn aggressive Anzeigennetzwerke identifiziert. Diese liefern Werbung für knapp 20.000 und damit fünf Prozent der untersuchten Apps aus. Diese betroffenen Apps luden Anwender mindestens 80 Millionen Mal herunter. Vergleicht man verschiedene App Stores, zeigen sich deutliche Unterschiede. Die meisten Apps mit aggressiven Anzeigennetzwerken gibt es laut der Untersuchung beim chinesischen Anbieter Anzhi (11,8 Prozent) und bei der russischen Site Androidz (10,3 Prozent). Aber auch Nutzer von Google Play bleiben nicht davon verschont. So haben beispielsweise 17 Prozent aller Personalisierungs-Apps, wie Wallpaper oder Widgets, aggressive Werbung eingebunden.

Durch die klaren Unterscheidungen zwischen zwingenden Auflagen und Empfehlungen setzt der Experte für mobile Sicherheit mit den Werberichtlinien für Apps Prioritäten und bringt Klarheit in das Verhältnis von Werbung und Datenschutz. Mit den Richtlinien will das Unternehmen der Branche auch ein Mittel zur effizienten Selbstregulierung an die Hand geben und eine Debatte über Datenschutz-Best-Practices anstoßen. Die Richtlinien umfassen die Bereiche der Datenerfassung, der Nutzerkontrolle darüber, der Anzeigenauslieferung sowie der Erfassung und Übertragung persönlich identifizierbarer Daten.

Folgende Änderungen müssen Werbetreibende zukünftig berücksichtigen:

– Bereitstellung umfassender und lesbarer Datenschutzinformationen sowie von FAQ für App Publisher, damit diese leichter eine fundierte Entscheidung für einen Werbepartner treffen können.

– Bereitstellung eines klar erkennbaren so genannten „“Opt-in““- (Zustimmung erforderlich) oder „“Opt-out““-Felds (Ablehnung möglich) in der App, wenn das Anzeigennetzwerk auf persönliche Informationen wie die Telefonnummer, die E-Mail-Adresse oder den Namen zugreifen will.

– Klare Zuweisung zur verantwortlichen App, wenn Werbung außerhalb der App angezeigt wird; Vermarkter müssen einen leicht auffindbaren und wirksamen „“Opt-in““/““Opt-out““ ermöglichen, bevor sie die Browser-Einstellungen verändern oder einen Link auf dem mobilen Desktop erstellen.

– Keine Nutzung dauerhafter, unveränderlicher Geräteinformation, sondern von unabhängigen beziehungsweise zeitlich begrenzten Daten für die Geräteidentifizierung, die dieselbe Funktionalität für gezielte Werbung ermöglichen.

– Keine Sammlung vertragsspezifischer, das heißt insbesondere SIM-Karten-bezogener Daten, es sei denn die Sammlung ermöglicht einen wichtigen Service für den Nutzer.

– Sichere Übertragung identifizierender Daten, inklusive gerätespezifischer und persönlicher Informationen.

Weitere Informationen gibt es unter www.mylookout.com/resources/reports/mobile-ad-guidelines.

Lookout zeigt, dass mit einem Anteil von 17 Prozent in Personalisierungs-Apps die meiste aggressive Werbung eingebunden ist.

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