IT-Sicherheit / Windows Vista

Microsoft öffnet Vista-Kern für IT-Security-Firmen

12. September 2007, 17:01 Uhr | Bernd Reder

Nach langem Hin und Her hat sich Microsoft mit Anbietern von IT-Sicherheitssoftware auf einen Kompromiss bei »Windows Vista« verständigt.

Hersteller von Virenscannern, Anti-Spam-Software oder Firewalls erhalten nun Zugang zum Kernel von »Vista«. Damit sind sie in der Lage, Programme für das neue Betriebssystem zu erstellen.

Microsoft hat sich dazu bereit erklärt, entsprechende Application Programming Interfaces (APIs) bereitzustellen. Zusätzlich wird der Software-Konzern die Sicherheitsfunktionen von Vista so modifizieren, dass Nutzer von Security-Software anderer Anbieter nicht durch mehrfache Alarmmeldungen genervt werden, also vom »Vista Security Center« und den Programmen der Drittanbieter.

Beide Punkte hatten in den vergangenen Wochen mehrere IT-Security-Firmen moniert, darunter langjährige Partner von Microsoft wie Symantec und McAfee. John Pescatore, ein Analyst bei der Marktforschungsgesellschaft Gartner, hält den jetzt erzielten Kompromiss für akzeptabel. »Allerdings musste erst die Europäische Union auf den Plan treten, um Microsoft zum Einlenken zu bewegen«, so Pescatore.

Die Wettbewerbskommission der EU hatte in den vergangenen Monaten Microsoft mehrfach angemahnt, ihre Monopolstellung bei Betriebssystemen nicht auszunutzen und mit Sanktionen gedroht. Speziell bei Sicherheitssoftware hatte sich die Lage verschärft, als Microsoft im August mit »One Care« selbst in diesen Markt einstieg.

Die Europäische Union gab am vergangenen Freitag bekannt, dass sie trotz des Entgegenkommens von Microsoft weiterhin kritisch beobachten wird, welche Effekte die Einführung von Vista im Markt hat. »Wir werden allen Klagen nachgehen, die in Bezug auf Vista bei uns eingehen«, teilte ein Sprecher der Wettbewerbskommission mit.

Weitere Informationen unter

www.microsoft.de

www.mcafee.com

www.symantec.com


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