Microsoft hat mit Hilfe einer Klage das Botnetz Rustock lahmgelegt. Das Botnetz soll laut Microsoft mehrere Millionen Computer infiziert haben, von denen täglich mehrere Milliarden Spam-Mails versandt wurden.
Microsoft ist ein Schlag gegen die Cyberkriminalität gelungen. Die »Digital Crimes Unit« des Softwareriesen hat das Botnetz Rustock ausgeschaltet. Das berichtet die amerikanische Tageszeitung «Seattle Post-Intelligencer«. Die Zerschlagung ist Mcirosoft dabei mithilfe von juristischen Maßnahmen gelungen. Der Softwareriese hatte im Februar Klage gegen den unbekannten Betreiber des Botnetzes eingereicht und ließ per gerichtlicher Anordnung die Steuerungscomputer des Netzwerks beschlagnahmen. Insgesamt wurden bei fünf amerikanischen Hosting-Providern Server beschlagnahmt, die als sogenannte »Command and Control-Server« offenbar zur Steuerung des Botnetzes gedient haben.
Rustock war eines der weltweit größten Botnetze. Insgesamt sollen mehrere Millionen Computer mit der Malware infiziert sein. Das Botnetz infizierte unzureichend geschützte Computer und nutzte sie, um von den Rechnern aus Spam-Mails zu versenden. Nach Angabe von Microsoft konnte ein einziger infizierter Computer im Lauf von nur 45 Minuten rund 7.500 Spammails versenden. Das Botnetz soll für den Versand von mehreren Milliarden unerwünschten Mails pro Tag verantwortlich gewesen sein.
Unterstützung bekam Microsoft bei der »Operation b107« unter anderem vom Pharmahersteller Pfizer, der Sicherheitsfirma FireEye, der Uni Washington und der niederländische Polizei. Der Software-Hersteller hat jetzt angekündigt, betroffenen Nutzern, deren Computer mit der Rustock-Schadsoftware infiziert wurden, bei der Entfernung von den Systemen zu helfen. In vielen Fällen wissen die Besitzer von einer Infektion jedoch nichts.