Die EU-Kommission hat sich mit dem Europäischen Parlament und den Mitgliedsländern auf neue Datenschutzregelungen verständigt, die Nutzern mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten geben sollen. Kritiker sehen den digitalen Standort in Europa in Gefahr.
Schon seit 2012 arbeitet die EU an einer Reform ihrer Datenschutzregelungen von 1995. Jetzt haben sich EU-Kommission, Europäisches Parlament und Vertreter der Mitgliedsländer auf einen Vorschlag geeinigt. »Die digitale Zukunft Europas kann nur auf Vertrauen aufgebaut werden«, sagte Andrus Ansip, Vizepräsident für den digitalen Binnenmarkt. Galt bisher in jedem Mitgliedsland eine eigene Datenschutzregelung, soll die generalüberholte Richtlinie den Flickenteppich künftig beseitigen. Unternehmen, die hierzulande ihre Dienste anbieten, müssen dann in ganz Europa die selben Standards einhalten – auch wenn sie ihren Sitz in anderen Ländern außerhalb der EU haben.
Die neuen Regelungen für den Datenschutz sollen ab 2018 in Kraft treten und räumen den EU-Bürgern eine bessere Kontrolle über ihre persönlichen Daten ein. Internetnutzer erhalten dann einen besseren Einblick, auf welche Art und Weise ihre Daten verwendet werden. Darüber hinaus haben sie ein Recht darauf, Informationen wieder zu löschen (Recht auf Vergessen werden) oder diese beim Anbieterwechsel mitzunehmen. Treten Probleme mit einem Unternehmen aus dem EU-Ausland auf, können sich die Nutzer dann in ihrer Heimatsprache an die heimische Beschwerdestelle wenden. Firmen werden dazu verpflichtet, ihren Anwendern mitzuteilen, wenn deren Daten beispielsweise durch einen Hackerangriff gestohlen wurden.